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Ein Ninja als Lehrmeister Ein Ninja als Lehrmeister: Kampfkunstsportler aus ganz Deutschland üben in Osterhausen

Von Beate Thomashausen 17.01.2018, 14:08
Thorsten Ritz (Mitte) demonstriert hier für Stefan Berndt (re.) und David Viktora von der Kampfkunstschule Osterhausen eine neue Technik.
Thorsten Ritz (Mitte) demonstriert hier für Stefan Berndt (re.) und David Viktora von der Kampfkunstschule Osterhausen eine neue Technik. Maik Schumann

Osterhausen - Gespannt verfolgen große und kleine Kampfsportler in der Osterhäuser Turnhalle die Demonstrationen von Thorsten Ritz und Heiko Friebel und versuchen sich dann selbst an den Würfen, Hebeln und Abwehrtechniken. Von Großmeistern, und noch dazu von einem echten Ninja, lernen 60 Kampfkunstschüler aus Osterhausen, Hambergen, Bremen, Halle und Stendal beim Jahresauftakttraining der Deutschen Jiu Jitsu Akademie bei der Kampfkunstschule Osterhausen.

Thorsten Ritz - das hört sich erstmal überhaupt nicht nach einem Ninja an. Er stamme ja auch aus dem Ammerland, erklärt der 44-Jährige lachend. In seiner Jugend habe er sich in vielen Sportvereinen ausprobiert, bis er seine Heimat im Kampfsport fand. Sein Weg des Ninjas führte ihn schließlich zum Ursprungsort der Kampfkunst, nach Japan. Dort erwarb er an verschiedenen Schulen sein Wissen, war sogar drei Jahre am Stück in Japan, um von den Meistern dort zu lernen.

Ninja Thorsten Ritz reist einmal jährlich nach Japan, um seine Kampfkunst-Kenntnisse zu erweitern

Jährlich reist er einmal nach Japan, um noch mehr kennenzulernen. Mittlerweile hat Ritz seinen eigenen Kampfstil begründet, den Hiden Ninpo Bugei und ist Träger des neunten Dan. Wenn er nicht in seinem Dojo in Bremen oder seiner Schule in Leipzig lehrt, dann arbeitet er als Personenschützer und Ausbilder für Sicherheitskräfte.

Er unterrichtet an diesem Tag ebenso wie Heiko Friebel aus Hambergen, der Träger des sechsten Dan ist und in seinem Dojo Jiu Jitsu lehrt. „Dort trainiere ich ausschließlich mit Erwachsenen“, sagt er. Der Osterhäuser Kampfkunstschule gehören jedoch auch Knirpse von fünf Jahren an. Neuland für ihn, wie Friebel zugibt.

In der Osterhäuser Kampfkunstschule lernen auch Kinder

Wie Ritz lobt aber auch er die Schüler, die sich in der Osterhäuser Sporthalle eingefunden haben. „Die Leute sind alle unglaublich motiviert - sowohl die großen als auch die ganz kleinen“, sagt Friebel, der erst relativ spät zur Kampfkunst fand, da war er bereits um die 30 Jahre alt. Gymnastik und Langstreckenlauf waren zuvor hauptsächlich seine sportlichen Aktivitäten. „In den ersten Jahren habe ich sehr hart trainiert, habe Lehrgänge in ganz Europa besucht und war auch in einem Budo-Camp in Sri Lanka.“

In diesem Jahr steht für die Osterhäuser Kampfkünstler noch ein besonderer Höhepunkt ins Haus: Am 24. November wird das Budoevent der Deutschen Jiu Jitsu Akademie (DJJA) in der Lutherstadt Eisleben stattfinden. Nach den Trainingseinheiten am Tag wird es abends eine große Kampfsportshow geben, bei der sich die Großmeister und verschiedene Vereine präsentieren werden. „Unsere Turnhalle in Osterhausen wäre für dieses Ereignis zu klein“, sagt Claudia Franke. „Gemeinsam mit den Freunden aus Stendal werden wir das stemmen.“

Beim Budoevent in der Lutherstadt Eisleben werden zehn Großmeister aus ganz Eurpoa erwartet

Die Jiu Jitsu Akademie in Stendal hat allein 300 aktive Mitglieder. „Und ich habe ein Organisationsteam von 60 Leuten an der Hand“, sagt Karsten Ulrich, der Präsident der DJJA. „Für uns wird das Budoevent, bei dem zehn Großmeister aus ganz Europa dabei sein werden, die perfekte Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft, die wir 2019 in Stendal ausrichten wollen.“

Auch da wollen die Osterhäuser mit dabei sein. In diesem Jahr wollen die Schüler der Kampfkunstschule auf jeden Fall wieder bei den Deutschen Meisterschaften in Stendal antreten. „Ein paar deutsche Meister und Vizemeister haben wir schon in unseren Reihen“, sagt Claudia Franke. (mz)