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Ohne Mimis Patentante  Dirk Zöllner in Eisleben: Ohne Mimis Patentante: Zöllner und Band verzaubern das Eisleber Publikum

Von Detlef Liedmann 07.11.2017, 15:52
Dirk Zöllner (links) und Micha L. Uchner besingen die Frauen.
Dirk Zöllner (links) und Micha L. Uchner besingen die Frauen. Detlef Liedmann

Eisleben - „Manchmal ist Steffi dabei  auf meinen Konzerten, aber nicht heute. Sie ist ja auch  Patentante von Mimi“, sagt Dirk Zöllner. Mimi heißt seine jüngste Tochter. Und Steffi, das ist Steffi Breiting. Mit ihr hat Zöllner auf seiner CD „Dirk & Das Glück“ den Titel „Zwei Sonnen“ mit der sehr einprägsamen Zeile „Gott sucht Göttin“ eingespielt.

Mit Inbrunst von Zöllner interpretiert wurde das Liebeslied neben anderen am Freitag im Eisleber Theater. Bei einem Konzert, das fast schon intimen Charakter hatte. Eines konnte Zöllner an diesem Abend gewiss sein: Die, die da waren, kamen wegen ihm.

„Danke. Ihr seid großartig. Dankeschön“, so der 55-Jährige. Dass er um mehrere Zugaben nicht herumkommen würde, war von vornherein klar. „Was soll man da noch sagen. Einfach nur wunderbar.“ So beschrieb der Eisleber Maler Mario Rübsam das Konzert. Das Wunderbare garantierten schon die Texte, allesamt aus der Feder Werner Karmas stammend. Von Anna Loos und „Silly“ für deren Comeback-Album „Alles Rot“ geordert, später aber verschmäht, wollte der 65-jährige Poet eigentlich nie wieder schreiben. Bis Zöllner, für den Karma früher schon hin und wieder textete, seinen Weg kreuzte und ihn  überredete. Ein Glück.

Dirk Zöllner und Band geben intimes Konzert im Theater Eisleben

Herausgekommen ist die CD „Dirk & Das Glück“ deren vollständiger Titel  um den Satz „Zöllner trifft Karma“ ergänzt wurde.  Zu hören gab und gibt es auf der Tournee nicht nur Titel der aktuellen Scheibe, sondern auch einige ältere wie „Affen“, „Lustige Puppen“ oder „Wo ist der Hund?“

Auf die Frage, warum er seinen allerersten Hit „Käfer auf’m Blatt“ nicht wenigstens als Rausschmeißer gespielt hat, antwortete Zöllner. „Heute  waren nur Songs mit Texten von Werner im Programm.“ Dann also sollte es so sein. Und es war gut.

Der Funke sprang schnell über. Ach was. Er sprang überhaupt nicht über. Vielmehr schienen Zöllner, seine Band und das Publikum von Anfang an wie durch ein unsichtbares Band verbunden. Was kann es Schöneres geben an so einem Abend voller Leidenschaft, Poesie und guter Musik, für die neben Zöllner am Freitag Keyboarder Andre Gensicke, Bassist Oliver Klemp, Gitarrist Andre Drechsler und am Schlagzeug Micha L. Uchner sorgten.

Uchner trommelte statt Marcus Gorstein und offenbarte neben flinken Fingern eine wunderschöne Stimme. Und so gab es gegen Ende des Abends ein wunderschönes Duett mit Zöllner und Uchner.  „Die Frau’n sind Wesen mit acht Beinen/Die auf zwei’n zu laufen scheinen“ heißt es im Titel „Die Frauen“. Ganz am Ende der Strophe dann „Und vor allem sind  die Frau’n/Mein Grund, von hier nicht abzuhau’n.“ Gänsehaut. Fast  den ganzen Abend lang.

Und dann ist da noch „Zwei Sonnen“. Einst gedacht als Duett für Anna Loos und Jan Josef Liefers. „Ich mag Silly sehr. Aber sie wollten keine Texte mehr von Werner haben, Pech gehabt“, sagte Dirk Zöllner am Freitag. Er hat das Glück gehabt, dass Karma nach langem und gutem Zureden die Schublade für ihn wieder aufgemacht hat. Und so singt Zöllner beseelt: „In der Liebe ist es hell/Wie an ’nem  Himmel mit zwei Sonnen/Gott sucht Göttin.“ Standing Ovations, Zugaben, Autogramme, Small Talk. Chapeau. (mz)