Kinderleichte Bedienung Digitaler Aktivitätstisch begeistert die Senioren in der Eisleber Tagespflege
Die Sparkasse Mansfeld-Südharz stellt sechs Aktivitätstische zur Verfügung. Was die sogenannten „CareTables“ können und warum die Senioren begeistert sind.

Eisleben/Hettstedt/Sangerhausen - „Da hat sich jemand wirklich etwas einfallen lassen“, lobte Helga Meinicke (84). „Das gefällt mir gut.“ Auch Marga Schmidt und Christa Wendler waren sichtlich begeistert. Die drei Seniorinnen, die im kürzlich eröffneten Haus „Wohnen und Leben“ der Arbeiterwohlfahrt (Awo) am Wolferöder Weg in Eisleben wohnen, probierten ein neues Gerät aus, das künftig den Bewohnern und den Gästen in der Tagespflege zur Verfügung stehen wird: ein digitaler Aktivitätstisch.
„CareTable“ bietet den Senioren viele Möglichkeiten
Der sogenannte „CareTable“ ist ein Tisch mit einem eingebauten Bildschirm, den die Senioren wie ein Smartphone durch Berührung mit der Hand bedienen können. Im Angebot sind zahlreiche Spiele, Aktivierungsübungen und der Zugang zu Informationsmedien wie der MZ, der „Tagesschau“ oder Internet-Suchmaschinen. Bei den drei Testerinnen standen zum Beispiel die Spiele „Erwisch den Frosch“ und „Früchte schneiden“, aber auch Städtereisen hoch im Kurs. Möglich sind hier virtuelle Touren in Deutschland und auf der ganzen Welt.
Sechs dieser „CareTables“ im Gesamtwert von mehr als 30.000 Euro hat die Sparkasse Mansfeld-Südharz gesponsert. Empfänger sind neben dem Awo-Regionalverband am Harz, der das Eisleber Haus betreibt, der Awo-Kreisverband Mansfeld-Südharz, die Lebenshilfe Mansfelder Land, die Diakonie-Marienstiftung zu Roßla, das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) Sangerhausen und das Kolping-Berufsbildungswerk Hettstedt.
Die Mittel kommen aus dem Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens. „Damit unterstützen wir gezielt gemeinwohlorientierte Projekte und Aktivitäten vor Ort“, so Annett Görlich, Vorstandsmitglied der Sparkasse-Mansfeld-Südharz. „Wir suchen immer nach Ideen und sind dabei auf den ‚CareTable‘ gestoßen.“ Die digitalen Tische würden mit ihrer Vielzahl an Anwendungen eine schöne Bereicherung in den Pflegeeinrichtungen sein, so Görlich.
„Da steckt viel Herzblut von uns drin“
„Für uns war das eine tolle Überraschung“, sagte Ute Düsterhöft, Vorstand und Geschäftsführerin des Awo-Regionalverbandes am Harz. „Wir hatten uns vor zwei Jahren schon einmal damit beschäftigt und fanden es eine super Idee, die digitale Welt einzubinden.“ Allerdings sei die Anschaffung an den Kosten gescheitert. Umso größer sei jetzt die Freude über das Angebot der Sparkasse gewesen, so Düsterhöft.
Entwickelt und produziert werden die „CareTables“ von einer jungen Firma aus Dessau-Roßlau. „Die Idee ist aus einer Masterarbeit zur Digitalisierung der Pflege entstanden“, sagte Christoph Schneeweiß. Der 24-jährige Wirtschaftswissenschaftler hat die Firma 2019 mit Tobias Jecht (38) gegründet. Mittlerweile zählt das Unternehmen fast zehn Mitarbeiter und hat laut Schneeweiß bereits an die 100 Tische in ganz Deutschland ausgeliefert. „Es läuft gut“, so der junge Mann. „Da steckt viel Herzblut von uns drin.“
Die „CareTables“ gibt es in zwei Ausführungen, die rund 6.000 beziehungsweise 8.000 Euro kosten. Das Besondere - und laut Schneeweiß der Unterschied zu den Wettbewerbern - ist, dass ohne weitere Kosten immer neue Anwendungen oder Erweiterungen dazu kommen. „Die Ideen erhalten wir aus den Einrichtungen selbst.“ (mz)