1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Der Fernseher hat täglich Sendepause

Der Fernseher hat täglich Sendepause

Von DANIELA KAINZ 21.04.2010, 18:59

DEDERSTEDT/MZ. - Kaum ein Tag vergeht, an dem die kleine Völkerwanderung zum Dederstedter Kinder- und Jugendklub nicht zu beobachten ist. Seitdem Heike Jäckel über eine so genannte Kös-Maßnahme die Einrichtung leitet, kennen die Mädchen und Jungen nur ein Ziel: ihren Treffpunkt im Sportlerheim. "Unser Besucherrekord liegt bei 39 Personen", freut sich die 45-Jährige über die gute Resonanz. Mit ihren Ideen weiß die ausgebildete Sekretärin werktags von 13.30 bis 19.30 Uhr den Nachwuchs der Gemeinde bestens zu unterhalten. "Ich warte nie umsonst auf Besucher", sagt Frau Jäckel.

Die Dederstedterin setzt viel auf traditionelle Spiele aus ihrer eigenen Kindheit. Die Mädchen und Jungen können zwar spielen, wozu sie Lust haben, aber die Vorschläge ihrer Betreuerin kommen meistens gut an. Da wird gebastelt, Mikado gespielt, gesungen oder gelesen. Selbst die Jugendlichen lassen sich anstecken, wenn beispielsweise farbenfrohe Papiersterne in allen erdenklichen Größen gefaltet werden. "Der Fernseher bleibt bei uns aus", erzählt die Mutter eines erwachsenen Zwillingspärchens.

Sie schwärmt von den guten Voraussetzungen im und rund um den Klub. Der Außenbereich mit Spielplatz biete ideale Voraussetzungen für Freizeitvergnügen bei schönem Wetter. "Der Dank gilt unserer Bürgermeisterin und dem Gemeinderat, die für unseren Klub immer ein offenes Ohr haben", so Frau Jäckel.

Längst kommen nicht nur die Dederstedter Kinder in den Klub. Auch junge Mütter schauen mit ihren Kleinen vorbei, Eltern begleiten ihre Kinder, Großeltern ihre Enkelkinder. Sie nehmen Anteil am Geschehen im Klub. Ricarda Barth beispielsweise schenkte Bastelmaterial. Spielzeug wurde auch schon vorbeigebracht. "Freuen würden wir uns noch über zwei große Sonnenschirme", so Frau Jäckel.

Die Betreuerin geht in ihrer Tätigkeit voll und ganz auf. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt ihr. Alle Aktivitäten dokumentiert sie in einer Klubchronik, wie sie auch privat eine Chronik über die Geschichte von Dederstedt schreibt. "Eigentlich wollte ich Krippenerzieherin werden", sagt sie. Dieser Beruf blieb ihr in der DDR allerdings verwehrt. Aus Gründen, die für sie bis heute nicht nachvollziehbar sind.

Für Freizeitangebote fühlt sich Frau Jäckel auch in den Ferien verantwortlich. In enger Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Sandra Sowoidnich wird das Programm zusammengestellt.

Die Veranstaltungshöhepunkte im Klubleben sind bis zum Jahresende bereits sehr konkret: So wollen sich die jungen Dederstedter zu einer Radtour aufmachen, das Heimatmuseum Zappendorf sowie Eisleber Museen besuchen und eine Klubfahrt in die Jugendherberge nach Gorenzen unternehmen. Ein Kinderfest und ein Trödelmarkt sind auch geplant. Frau Jäckel: "Wir freuen uns darauf."