1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Der Baumwolle für Jeans und dem Kakao auf der Spur

Der Baumwolle für Jeans und dem Kakao auf der Spur

Von ROMAN HAEUSGEN 21.09.2009, 17:28

HETTSTEDT/MZ. - Mit solchen Fragen beschäftigten sich am Montag die achten Klassen des Hettstedter Gymnasiums. Ihr Projekt, bei dem es um globales Denken ging, ist Bestandteil der Interkulturellen Woche 2009, die am vergangenen Freitag in München offiziell eröffnet worden war und in deren Rahmen eine Reihe von Veranstaltungen auch in Mansfeld-Südharz vorgesehen sind.

Für die Mädchen und Jungen vom Hettstedter Markt-Gymnasium, die während des Umbaus ihres Schulgebäudes in der ehemaligen Sekundarschule I in der Bahnhofstraße untergebracht sind, ging es bei Baumwolle und Kakao freilich nicht nur um das Aufzeigen von Handelswegen und Verarbeitungslinien. Sondern es spielten auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in Nigeria, Brasilien oder an der Elfenbeinküste eine Rolle. So ist Kinderarbeit üblich, was diese kleinen Arbeiter freilich auch daran hindert, die Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu absolvieren. Darüber informierten in den Klassen Fabian Kursawe und Lukas Vogel. Beide sind Referenten beim Eine-Welt-Haus in Halle, das nicht zuletzt den so genannten fairen Handel propagiert - eine Form von Warenaustausch, die insbesondere die sozialen Bedingungen der Erzeuger berücksichtigt. "Wir verstehen uns als Multiplikatoren für fairen Handel", sagte Kursawe der MZ. Der Kontakt mit der Schule sei unter anderem über den Verein Nangadef zustandegekommen, der Mitorganisator der Interkulturellen Woche ist.

"Für ein solches Projekt sind wir prädestiniert", stellte Maritta Franck, Koordinatorin am Gymnasium, den Zusammenhang zu anderen Veranstaltungen an der Bildungseinrichtung her, die ja seit kurzem den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" trägt. "Das fügt sich bei uns nahtlos ein", so die Lehrerin für Mathematik und Physik.

Im Vorfeld der Veranstaltung am Montag hatte es erst in der vergangenen Woche ein mehrere Tage umfassendes Projekt gegeben, zu dem die Mädchen und Jungen "Natur und Technik - gestern und heute" untersucht hatten. Ausflüge führten sie unter anderem in die Autostadt Wolfsburg und nach Magdeburg zum Jahrtausend-Turm.