Comic zum Reformationsjubiläum 2017 Comic zum Reformationsjubiläum 2017: Thomas Müntzer sorgt für Aufruhr

eisleben - Bislang war es nur eine Idee, doch nun liegen die ersten Entwürfe eines Comics zum Reformationsjubiläum 2017 vor. Die Szenen spielen in Prag, wo Thomas Müntzer für Aufruhr sorgte und vertrieben wurde, und in Allstedt, wo er im Jahre 1524 erstmals eine Predigt in deutscher Sprache hielt. Der Pastor, der anfangs Anhänger von Martin Luther war, hatte sich da schon lange vom Reformator aus Eisleben abgewandt und einen radikalen Weg eingeschlagen.
Starker Bezug zu Schauplätzen in der Region
Sein Leben endete am 27. Mai 1525 mit der Enthauptung bei Mühlhausen. Tage zuvor hatte ein Landsknecht-Heer der Fürsten bei Bad Frankenhausen einen Haufen aufständischer Bauern vernichtend geschlagen und dabei - auch angestachelt durch Luther - ein furchtbares Blutbad angerichtet. Davon und noch mehr über die wechselvolle Geschichte zweier Männer, die die Kirche reformieren wollten, erzählt der Comic, in dem ein starker Bezug zu Schauplätzen in der Region genommen wird.
Die Erstausgabe des Reformationscomics umfasst 32 Seiten. Das Heft erscheint in deutscher und englischer Sprache. Nach den Vorstellungen der Standortmarketing-gesellschaft soll das Heft an alle Schulen in Sachsen-Anhalt gehen. Dort wird zum Geschichtsunterricht in der 7. Klasse die Reformation behandelt. Auch eine Weitergabe an US-amerikanische Kirchen ist gedacht. Der Comic ist eines von über 80 Projekten zum Reformationsjubiläum 2017.
Es ist ein ehrgeiziges Vorhaben der Standortmarketinggesellschaft Mansfeld-Südharz. Die bildhafte Darstellungsform gekoppelt mit einer einfachen Sprache ist bewusst gewählt worden, um das Thema der Reformation vor allem Jugendlichen näher zubringen, so Tourismusmanager Martin Schulze. Er hat das Projekt federführend begleitet und die Texte kreiert. Dazu gab und gibt es einen ständigen Austausch mit den Experten der Lutherstiftung, von Schloss und Burg Allstedt sowie dem Verein Erlebniswelt Museen im Landkreis.
Agentur aus Halle digitalisiert die Entwürfe
Anspruch sei es schon, den modernen Comicstil zu nutzen, aber zugleich auch wissenschaftlichen Kriterien zu genügen, sagte Schulze, der zugleich einräumte: „Das war schwieriger als anfangs gedacht.“ Doch jetzt befindet sich das Projekt auf der Zielgeraden. Die Agentur Hecht und Huhn aus dem halleschen Multimediazentrum hat die Entwürfe für den 32 Seiten umfassenden Comic fertig digitalisiert. Nun geht es an die farbliche Ausgestaltung der Bilder.
Die Agentur aus der Saalestadt hatte sich gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt. Entscheidend bei der Auswahl war letztlich eine Stichprobe, die jeder abliefern musste. Wenn alles reibungslos läuft, soll der erste Comic zur Reformation spätestens im März kommenden Jahres druckreif vorliegen, sagt Schulzes Mitstreiterin Cathleen Scheiner.
Dann muss noch eine Druckerei ausgewählt und festgelegt werden, in welcher Stückzahl die erste Auflage herausgegeben wird. Sie soll in den Tourist-Informationen ausgelegt und auf Messen präsentiert werden. Vor allem soll der Comic in die Schulen Sachsen-Anhalts. Dorthin, wo im Unterricht der 7. Klassen die Reformation behandelt wird. (mz)