Brennnessellauge gegen Blattläuse
HETTSTEDT/MZ. - Ein Meter lang, anderthalb Meter breit - mit solch einer durchgeplanten Beetgröße hat Peter Wrobel nichts am Hut. Der 56-Jährige ist Natur- und Pflanzenliebhaber im Speziellen. Aber: Er setzt auf Individualität, Ökologie und Kreativität, wie er sagt. Seit mehreren Jahren hat Peter Wrobel seinen Garten in der Anlage "Trotzwiese" in Hettstedt.
Gemeinsam mit seinem Gartennachbarn Alexej Chernyzhes ist das Areal Stück für Stück umgestaltet worden. Und zwar weg von dem in "Reih´ und Glied" stehen hin zu verschiedenen Beetformen. "Anregungen dazu habe ich mir in verschiedenen Landschaftsgärten geholt", sagt Peter Wrobel. Und diese Ideen hat er in seinem Kleingarten umgesetzt.
Im Prinzip sei alles kleinparkähnlich angelegt. So gebe es zum Beispiel runde und auch ovale Flächen, die mit verschiedenen Pflanzen versehen sind. "Es gibt dabei unzählige Gestaltungsmöglichkeiten", sagt der Hettstedter.
Dabei sei es wichtig, dass man sich so weit wie möglich mit der Natur im Einklang befinde und bei der Gärtnerei auch das nutze, was die Natur biete. Zum Beispiel bei der so genannten Schädlingsbekämpfung. Statt chemischer Keule komme bei ihm in erster Linie Brennnessellauge zum Einsatz. Gegen Blattläuse sei das ein gutes Mittel.
Ohnehin spreche er nicht von Schädlingen. Diesen Begriff habe der Mensch geprägt. Eigentlich gebe es jedoch keine Schädlinge, "jedes Wesen hat sein Daseinsberechtigung", so Peter Wrobel.
Auch beim Düngen des Gartenbodens setzt er auf Naturprodukte. Auf Mangold beispielsweise. Diese spinatähnliche Pflanze wachse gut und werde bei ihm im Garten einfach mit untergegraben. "Das bringt viele wichtige Nährstoffe in den Boden." Und das sei schließlich wichtig, damit Obst und Gemüse, aber auch Blumen richtig gedeihen können.
So ziemlich jeden Tag ist Peter Wrobel in seinem Garten in der "Trotzwiese". Egal ob Sommer oder Winter. Meist mit dabei: Hund Felix. Für beide bedeutet der Garten neben der Arbeit auch ein großes Stück Erholung. Das gehöre ganz einfach dazu.
In seinem roten "Schwedenhaus" - so nennt er seinen Bungalow - betätigt sich Peter Wrobel zudem künstlerisch. Zum einen hat es ihm die Malerei angetan, von Landschaften bis hin zu Portraits. Zum anderen schreibt er gerade an einem Buch über sein Leben. Und ein großes Kapitel darin handelt auch von seinem Garten in der "Trotzwiese".