Brafo steht für richtige Berufswahl
EISLEBEN/MZ. - "Wir wollen den Schülern die Möglichkeit bieten, sich auszuprobieren und herauszufinden, wo ihre Interessen liegen", so Weber. Das Projekt laufe mittlerweile im dritten Jahr in Eisleben und Hettstedt. Und die Resonanz sei sehr positiv. In der Lutherstadt hat das Bildungswerk seit Februar ein neues Domizil: das Gebäude in der Bahnhofstraße, in dem zu DDR-Zeiten die SED-Kreisleitung ihren Sitz hatte. Das um 1925 gebaute Bank-Haus wurde nach der Wende zunächst von der Kreismusikschule genutzt und stand dann längere Zeit leer. Die Außenstelle in Hettstedt des Bildungswerkes befindet sich Über der Heckerlingsbreite.
In dem Gebäude in der Eisleber Bahnhofstraße sind Werkstätten in den Bereichen Holz, Metall, Bau, Farbe, Elektro und Chemie eingerichtet worden. Die Schüler können hier bei einer Projektwoche vier Tage praktische Erfahrungen auf diesen Gebieten sammeln. Betreut werden sie dabei von Fachleuten wie Bernd Hojenski, Malermeister im Ruhestand aus Großörner. "Ich bin angesprochen worden, ob ich hier gelegentlich mitmachen würde", so Hojenski. "Die Arbeit mit den Schülern ist interessant und macht Spaß." In Kooperation mit der Innova werden in der Querfurter Straße weitere Berufsfelder angeboten: Hotel / Gastronomie, Wirtschaft / Verwaltung, Gesundheit / Soziales und Kosmetik.
Außer der Projektwoche können die Schüler, wenn sie das wollen, in den Ferien noch ein einwöchiges "Schnupperpraktikum" in einer Firma absolvieren. Dazu wird ein Begleitheft geführt, das die Schüler später zur Berufsberatung mitnehmen können. "Unser Anliegen ist auch, dass sich die Schüler nicht auf einen Wunschberuf versteifen, sondern entsprechend ihrer Fähigkeiten nach Alternativen suchen", so Weber. Gefördert wird das Projekt durch die Arbeitsagentur, das Land Sachsen-Anhalt und den Europäischen Sozialfonds.
Zu den Teilnehmern in Eisleben gehören bislang Schüler der Katharinenschule, der Förderschule für Lernbehinderte, der Sekundarschule Röblingen und der Gesamtschule Benndorf. "Gerade für unsere Schüler ist so ein Angebot sehr wichtig", sagte Holger Otto, Lehrer an der Eisleber Förderschule.