Böse Sieben Böse Sieben: Ein Fluss-Beet statt eines Flussbetts
EISLEBEN/MZ. - Meterhoch wuchern die Pflanzen am Ufer des Rinnsals, dass die Böse Sieben derzeit ist. Einige der Pflanzen ragen mittlerweile über die Ufermauern hinaus, aber auch direkt im Flussbett hat sich dichtes Unkraut breit gemacht. Zudem frage sich Schmidt, wie es um den Hochwasserschutz stehe, wenn das Unkraut dermaßen den Abfluss des Wassers stört.
Vorwürfe, die Stadtverwaltung kümmere sich nicht um den Zustand des Flusses, musste Michael Richter, Chef des Eisleber Bauamtes, zurückweisen. Für die Gewässer, und bei der Bösen Sieben handelt es sich um ein Gewässer erster Ordnung, ist die Stadt nicht zuständig. Vor Jahren habe die Kommune zwar mal im Rahmen eines Arbeitseinsatzes, an dem vor allem Mitarbeiter der Stadtverwaltung beteiligt waren, das Flussbett der Bösen Sieben entlang der Grabenstraße gereinigt, aber damals habe es Probleme mit jenen Verantwortlichen gegeben, die dafür zuständig sind. Einzelheiten nannte Richter im Stadtrat nicht.
Zuständig für die Unterhaltung der Bösen Sieben ist der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft. Dort kümmert sich der Flussbereich Merseburg mit Sitz in Halle normalerweise um die Böse Sieben. Die zuständige Flussbereichsingenieurin Marion König kenne den derzeitigen Zustand des Flussbetts allerdings nicht, erklärt sie auf Nachfrage der MZ. Ein Vorarbeiter, so König, halte sie über den Zustand der Bösen Sieben auf dem Laufenden, aber bisher habe sie keine Kenntnisse darüber, dass das Unkraut schon derart hoch gewachsen ist.
Ob sie nun aufgrund der Nachfrage der MZ die Reinigung des Flussbetts veranlasse, konnte die Flussbereichsingenieurin nicht beantworten, sie wolle vielmehr Rücksprache mit dem Vorarbeiter halten, erklärte Marion König. Unter normalen Umständen werde das Unkraut im Bereich des gemauerten Flussbetts ab September gejätet, so König.
Eduard Jantos, CDU-Fraktionschef im Stadtrat, bedauerte, dass es zwar nicht Aufgabe der Stadt ist, das Flussbett der Bösen Sieben zu reinigen, es aber immerhin auf die Lutherstadt zurückfalle, wenn es an dem Fluss derart vernachlässigt aussieht.