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Bahnhof in Klostermansfeld Bahnhof in Klostermansfeld: Warum die Bahn einen Übergang zwischen Gleisen beseitigt

Von Jörg Müller 10.05.2018, 14:00
Ein Übergang zwischen den beiden Bahnsteigen am Bahnhof Klostermansfeld wurde jetzt besetigt.
Ein Übergang zwischen den beiden Bahnsteigen am Bahnhof Klostermansfeld wurde jetzt besetigt. Lukaschek

Klostermansfeld - Auf Unverständnis und Kritik stößt eine Baumaßnahme der Bahn AG in Klostermansfeld/Benndorf. „Während vielerorts appelliert wird, barrierefrei zu bauen, geschieht am Bahnhof Klostermansfeld das Gegenteil“, schreibt MZ-Leser Thomas Schmid in einer E-Mail.

Bislang gab es hier zwei abgesenkte Übergänge zwischen Gleis 1 und Gleis 2. Der eine Übergang, der sich direkt am Bahnhofsgebäude befand, sei jetzt beseitigt worden, so Schmid. „Wer nun Gleis 2 erreichen möchte, muss bis ans Ende des Bahnsteiges laufen, um den verbliebenen Übergang zu nutzen.“

Nur „Wipperliese“ verkehrt auf Gleis 1 in Klostermansfeld

Auch Thomas Fischer, Vorsitzender des Bergwerksbahn-Vereins, hält den Umbau für „schwer nachvollziehbar“. Der Verein ist Eigentümer des Bahnhofsgebäudes; für die Bahnsteige ist die Bahn AG zuständig. Der verbliebene Übergang liege an der „ungünstigsten Stelle“, so Fischer.

Die Bahn-Fahrer, die nun „80 bis 90 Meter nach rechts und dann wieder zurück laufen müssen“, würden „nur mit Kopfschütteln“ reagieren. „Das kann man nicht verstehen“, meint Fischer, „so verscheucht man sich Kunden.“ So weit er wisse, solle auf dem Mittelbahnsteig auch noch ein Geländer gebaut werden. „Hier ist noch nie etwas passiert.“

Auf dem Gleis 1, am sogenannten Hausbahnsteig, seien ja auch keine durchfahrenden Züge unterwegs, sondern nur die „Wipperliese“. Auf dem Gleis 2 fahren die Regionalzüge auf der Strecke Magdeburg-Erfurt.

Bahn AG nimmt Stellung zur Kritik aus Klostermansfeld

Bahn-Sprecherin Erika Poschke-Frost erklärte, dass bisher die Züge aus Wippra wegen des Übergangs mit einer sehr geringen Geschwindigkeit eingefahren seien. „Dies hatte lange Schließzeiten am Bahnübergang zur Folge.“ Zur Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung sei die Signaltechnik angepasst worden.

Dadurch würden sich die Schrankenschließzeiten verkürzen, und die Sicherheit der Reisenden werde erhöht. Der eine Übergang sei deshalb zurückgebaut worden. Der verbliebene Übergang sei „in die neue Signaltechnik integriert“ worden. Der Zug halte an dem Signal, das vor dem Übergang steht. (mz)