Autobahn 38 Autobahn 38: Flucht als Geisterfahrer
Querfurt/MZ. - War es die auffällige Lackierung der Yamaha, die die Beamten neugierig werden ließ? Die schwarze Maschine mit der feuerroten Sitzbank und einem teilweise rot gepinselten Motorblock? Als Polizisten auf der Autobahn 38 zwischen Eisleben und Querfurt den Motorradfahrer aus einem Auto heraus aufforderten, ihnen zu folgen, gab der Fersengeld. „Er hat die Maschine auf der Autobahn gewendet und ist entgegen der Fahrtrichtung auf dem Seitenstreifen geflohen“, sagt Veit Raczek von der Autobahnpolizei Weißenfels. Ereignet hatte sich der Vorfall in den Nachmittagsstunden des 3. Juli.
Weit ist der Unbekannte aber nicht gerast. Nach einer kurzen Strecke steuerte er die Yamaha in den Straßengraben und türmte zu Fuß über den Acker. Zwischenzeitlich hatten die Polizisten ihren Wagen gestoppt und die Verfolgung aufgenommen - da war der Biker aber schon verschwunden.
Und jetzt wird es mysteriös. Als die Polizisten die Daten der Yamaha überprüften, stießen sie auf einen Fahndungsbefehl italienischer Behörden. Ausgestellt wurde er bereits 2005. Wo die Maschine geklaut worden ist und wie sie schließlich nach Deutschland kam, ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei will nicht ausschließen, dass der Fahrer aus der Region Sangerhausen/Querfurt stammen könnte.
Hinweise erhofft man sich von Spuren, die Kriminaltechniker an dem Motorrad sicherten.
Nach dem Fahrer wird gefahndet. Er trug Turnschuhe, eine blaue Jeans, eine schwarze Motorradjacke und einen schwarzen Helm. „Wir hoffen, dass Zeugen den Mann nahe der Bundesstraßen 80, 180 oder 250 gesehen haben“, erklärt Raczek. An einen vergleichbaren Vorfall kann er sich nicht erinnern. „Es ist schon ungewöhnlich, wie das abgelaufen ist“.
Hinweise nimmt die Autobahnpolizei unter 03443/34 92 91 entgegen.