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Auszug aus dem Katasteramt

Von Roman Haeusgen 29.01.2008, 17:29

Hettstedt/MZ. - Ob Imbiss oder Brot und Brötchen - der Umsatz, zu dem die 35 Mitarbeiter des Katasteramtes beigetragen hatten, ist zurück gegangen. Grund: Das Gebäude am Hettstedter Freimarkt steht nun gänzlich leer, das Landesamt für Vermessung und Geo-Information konzentriert seine Tätigkeit auf Halle, Magdeburg und Stendal.

Dies sei eine politische Entscheidung, hieß es dazu aus der Behörde in Halle mit Verweis auf einen Beschluss der Magdeburger Landesregierung von 2003. Es gehe darum, Kosten zu sparen. So sind die 35 Männer und Frauen, die bislang am Hettstedter Freimarkt wirkten, seit Beginn dieser Woche alle mit in Halle tätig. "An Entlassungen ist in diesem Zusammenhang überhaupt nicht gedacht", versicherte ein Mitarbeiter der Behörde, der seinen Namen nicht genannt wissen wollte.

Wie es weiter hieß, werde mit der Konzentration auch dem technischen Fortschritt Rechnung getragen. Bei der Erstellung von Geo-Informationen konnte in den vergangenen Jahren vom analogen zum digitalen Verfahren übergegangen werden (MZ berichtete). Beim Abrufen von Informationen über das so genannte Geoportal zum Beispiel gebe es heute weitaus bessere Möglichkeiten. Ohnehin können sich Bürger, die einen Katasterauszug benötigen, an ihre Kommunalverwaltung wenden, wo dieser Service bereits seit einiger Zeit vorgehalten wird.

Was aus dem Gebäude am Freimarkt wird ist offen. Einen Kontakt zum Vermieter, der Bau Circel GbR Krammer, Kosch und Wengersky, herzustellen, ist der MZ trotz mehrfacher Versuche bisher nicht gelungen. So ist auch offen, ob es in absehbarer Zeit einen Nachmieter gibt. Außerdem steht die Möglichkeit eines Rechtsstreites zwischen dem Vermieter und der Landesbehörde nicht aus. Soll es doch - laut MZ-Informationen - Meinungsverschiedenheiten zum gegenwärtigen Mietverhältnis und zur Kündigung desselben geben.

Eingezogen ist das Katasteramt am Freimarkt im Herbst 1997 mit rund 100 Mitarbeitern, 40 von ihnen kamen aus Sangerhausen. Die Bau Circel GbR hatte einen Komplex alter Häuser erworben und mit dem Aufwand von 6,5 Millionen Mark saniert und ausgebaut. Die Verwirklichung des Vorhabens stand mehrfach auf der Kippe, gab es doch im Vorfeld verschiedene Querelen. Doch schließlich erfolgte die Übergabe in Anwesenheit des damaligen Innenministers Manfred Püchel (SPD).