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Zuschlag für "Trains"-Projekt Zuschlag für "Trains"-Projekt: Jubel in Anhalt - Millionen-Förderung für grüne Züge aus Dessau

Von Steffen Brachert 21.03.2019, 07:59
Hans-Joachim Krokoszinski von der Hochschule Anhalt, Michael Otto vom Bahnwerk Süd und Wirtschaftsdezernent Robert Reck haben das „Trains“-Projekt unterstützt und vorangetrieben. Mit Erfolg.
Hans-Joachim Krokoszinski von der Hochschule Anhalt, Michael Otto vom Bahnwerk Süd und Wirtschaftsdezernent Robert Reck haben das „Trains“-Projekt unterstützt und vorangetrieben. Mit Erfolg. Sebastian

Dessau - Jubel in Anhalt: Die Region um Dessau-Roßlau hat über 12 Millionen Euro Fördergelder in Aussicht, um in den nächsten fünf Jahren wieder ein echtes Zentrum für Bahntechnologien zu werden.

Die Akteure des Bahntechnologie-Clusters „Trains“ haben sich in einem Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgesetzt und am Mittwoch in dem Förderprogramm „Wandel durch Innovation in der Region - WIR“ den Zuschlag erhalten. „Trains“ ist eines von 20 Projekten in den neuen Bundesländern. Insgesamt hatte es 107 Bewerbungen gegeben. 200 Millionen Euro stehen für die 20 Projekte bereit.

Oberbürgermeister Kuras sieht einen „Riesenerfolg für Dessau“

„Wir sind stolz und erleichtert, dass wir uns in dem großen Bewerberfeld durchsetzen konnten. Wirtschaft, Politik und die Hochschule Anhalt haben da richtig gut zusammengearbeitet“, sagte Guido Huke, Geschäftsführer der Dessauer Railistics GmbH und Vorstandsvorsitzender des Vereins „Bahntechnologie Dessau“.

Und auch Oberbürgermeister Peter Kuras lobte den „Riesenerfolg für Dessau-Roßlau“. Das Stadtoberhaupt sah den Zuschlag als ein erstes Ergebnis des 2018 verabschiedeten gesamtwirtschaftlichen Zukunftskonzeptes der Stadt. Das Konzept hatte die Bahntechnologie als Zukunftsbranche definiert. Positiv sei auch, so Kuras, dass die Zusammenarbeit mit der Hochschule Anhalt so erfolgreich war.

„Trains“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Anhalt und des Vereins „Bahntechnologie Dessau“ und hat über 40 Partner, meist mittelständische Unternehmen aus der Bahnbranche. Diese haben vor allem ein Ziel: Die Firmen wollen Dieseltriebzüge umrüsten und diese künftig mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien antreiben. Getestet werden soll der erste Wasserstoffzug auf der Strecke zwischen Dessau und Wörlitz.

Erster Testzug wird wahrscheinlich nicht vor 2021 ins Gartenreich fahren

Der erste Testzug wird allerdings nicht vor 2021 fahren, schätzt Huke. „Wir reden von einer neuen Technologie, die marktreif gemacht werden soll.“ Gelingt das, sind die Möglichkeiten riesig. „Wir reden davon, dass Züge länger nutzbar sind. Wir reden von einer größeren Nachhaltigkeit im Schienenverkehr.“

„Mit dem Projekt stärken wir die Bahntechnologie in der Region Anhalt, sichern Arbeitsplätze und schaffen die Voraussetzungen für neue Arbeitsplätze und damit für den Wandel der Region“, beschrieb Huke das Ziel. Projektstart ist der 1. April.

Eigenes Innovationszentrum geplant - Hochschule plant neuen Studiengang

„Das Projekt hat schon viel Arbeit gemacht, es liegt aber noch mehr Arbeit vor uns“, sagte Michael Otto vom Bahnwerk in Süd, das ebenfalls an Bord ist. Denn „Trains“ will mit der Hochschule Anhalt ein Innovations- und Servicezentrum für Bahntechnologien gründen. „Wir wollen hier in der Region wieder verstärkt Forschung etablieren“, sagte Otto.

„Mit dem Trains-Center werden wir neueste Methoden der Digitalisierung und des 3D-Druckes für die Instandhaltung von Zügen einführen“, sagte Jörg Bagdahn, Präsident der Hochschule Anhalt. Für die Ausbildung von Nachwuchsingenieuren soll an der Hochschule ein neuer Studiengang im Bereich Bahntechnologie etabliert werden.

(mz)