Schlechtes Internet und neue Freunde Zerina Kaps aus Dessau verpasst bei Wahl zur „Miss Germany 2022“ das Finale
Bei der Wahl der „Miss Germany 2022“ steht sie zwar nicht auf der Bühne. Aber ihren Bachelorabschluss hat sie in der Tasche.

Dessau/MZ - Sie war noch im Europapark Rust bei Freiburg im Breisgau, wo Zerina Kaps am Sonnabend die Wahl der Miss Germany vom Zuschauerraum aus verfolgen musste. Beim Halbfinale am Mittwochabend war Kaps neben zehn weiteren Bewerberinnen beim Wettbewerb ausgeschieden.
Traurig ist sie darüber nicht sonderlich, denn sie hatte ja ein Ziel, die Teilnahme am Camp der 22 Bewerberinnen, die zehn Tage lang in Workshops quasi eine Reise ins „Ich“ unternahmen: Wie reagiere „ich“ in der Öffentlichkeit, wie style „ich“ mich am vorteilhaftesten, wie gehe „ich“ mit Sozialen Medien um, wie wirke „ich“ auf andere Personen? Von früh bis spät wurde in dem Camp hart gearbeitet. Es hat ihr Spaß gemacht, mehr über sich zu erfahren. Und das Beste daran, so sagt die Dessauerin, sei gewesen, dass die 22 Frauen sich nicht als Konkurrentinnen gesehen, sondern Gemeinsamkeiten gefunden haben. „Es gibt schon Pläne, einige Projekte gemeinsam anzugehen“, schildert Zerina Kaps.
Die Dessauerin war Anfang Februar zum Miss-Germany-Camp nach Baden-Württemberg mit längeren mittelblonden Haaren gereist. Sie sind jetzt etwas kürzer und heller. Im Camp wurde „man zum Glück nicht total umgestylt, sondern man wurde gefragt, wo man noch Potenzial sehen würde, um noch vorteilhafter zu wirken“, erzählt sie am Telefon. Da hat sie sich natürlich wie all die anderen gern beraten lassen.
Das Halbfinale am Mittwochabend haben mehr als 12.000 Zuschauer im Livestream verfolgt. Viele haben für ihre Favoriten wie verrückt gestimmt. Denn ursprünglich sollte ja auch die Zuschauerstimme ein gewisses Gewicht bekommen. Nur leider war die Internetverbindung grottenschlecht, was bei einigen Zuschauern für Misstrauen sorgte.
Denn am Ende wurde im Europark Rust verkündet, das Voting während der vier Gesprächsrunden mit den Bewerberinnen könne wegen der schlechten Internetverbindung nicht gewertet werden, dafür wähle man nicht - wie geplant - zehn Finalistinnen, sondern elf. Es war ein schlechtes Trostpflaster, was im Chat unumwunden für Diskussionen sorgte. Aber davon bekamen die Bewerberinnen nichts mit. Sie warteten auf ihr Ergebnis. Jubelten, wenn ein Name fiel. Man sah Freudentränen, und man sah Frauen, die sich für andere mit freuten.
Zerina Kaps hat sich mitgefreut und sicherlich längst einen Plan für die Zukunft. Als sich die Dessauer Tierschützerin im Sommer 2021 bei „Miss Germany 2022“ beworben hatte, da war sie noch eine Design-Studenten der Hochschule Anhalt. Unmittelbar vor dem Camp in Rust hat sie ihre Bachelorarbeit verteidigt. Dass die Fotografin und Tierschützerin auf den Abschluss noch ein Masterstudium draufsetzen wird, daran ließ sie nie einen Zweifel.