Zehn Jahre hat etwas gefehlt

Dessau/MZ. - Wenn am 9. Dezember um 19.30 Uhr die "Alpenländische Weihnacht" in der Dessauer Anhalt-Arena Station macht, dann gehört auch das Naabtal Duo zu den Stars auf der Bühne. Über die Gründe ihrer Rückkehr und ihre Pläne unterhielt sich mit ihnen MZ-Mitarbeiter Thomas Schaarschmidt.
Nach den aufregenden Monaten, die hinter Ihnen liegen, wie würden Sie Ihren aktuellen Gemütszustand beschreiben?
Edenharder: Uns geht es gut, wir sind voller Elan. Wir haben Lust auf die Tour und freuen uns natürlich auf die neue CD, die 2005 herauskommen soll. Wir sind viel dafür im Studio gewesen und hoffen, dass sich die Arbeit gelohnt hat.
Das Comeback verläuft also, wie Sie sich es vorgestellt haben?
Edenharder: Eigentlich noch viel besser. Wir sind super zufrieden, dass wir den Schritt zurück gemacht haben, es war die einzig richtige Entscheidung. Zehn Jahre Pause sind eine lange Zeit, doch irgendwie haben wir gespürt, dass die Menschen uns wieder sehen wollten. Ihnen hat zehn Jahre etwas gefehlt, genau wie uns selbst. Wenn wir jetzt mit den Fans sprechen, weinen manche von ihnen und geben uns ein ganz außergewöhnliches Gefühl.
Vor dem Rücktritt vom Rücktritt sprachen Sie davon, Ihre zweite gemeinsame musikalische Karriere mehr genießen zu wollen. Wie macht man das?
Edenharder: Es geht diesmal wirklich nur um die Freude und den Spaß an der Musik. Wir wollen von da oben auf der Bühne das zurückgeben, was wir von unten empfangen. Diese Herzlichkeit und Wärme zu erwidern, ist das beste Mittel, etwas wirklich zu genießen.
Trotzdem bedeutet das Musikerleben nun wieder neuen Stress.
Edenharder: Nicht für uns. Unser Hobby ist zu unserem Beruf geworden. Wir können tun, woran wir Freude haben und damit auch noch Geld verdienen. Manch einer, der jeden Tag zur Arbeit geht, hat viel mehr Stress als wir.
Ihren jetzigen Stil nennen sie "Musik ohne Mission" - wohin soll dieser führen?
Seitz: Die Menschen sollen mit uns Gefühle verbinden. Wir wollen Geschichten aus dem Leben singen statt Botschaften verkünden. Unsere Titel müssen Sinn haben und nachvollziehbar sein. Ich denke, auch die eine oder andere flottere Sache ist durchaus mal drin. Grundsätzlich aber wollen wir uns nicht neu erfinden. Wo Naabtal-Duo draufsteht, ist auch das Naabtal-Duo drin.
Was wird im Programm auf der Bühne in Dessau überwiegen, Altes oder Neues?
Seitz: Wir werden natürlich unsere Highlights bieten, keine Frage. Doch die neuen Hits müssen ja vorgestellt werden, und die Fans sollen sie kennen lernen. Es wird eine gute Mischung.
Der Osten Deutschland ist sowieso ein gutes Pflaster für Sie.
Edenharder: Zwei Drittel unserer Anhänger kommen aus dem Osten. Die Musik beeindruckt die Menschen hier mehr als im Westen, das fällt uns immer wieder auf. Von der ersten Sekunde an, die wir hier aufgetreten sind, haben wir uns heimisch gefühlt. Und dabei ist es völlig egal, ob es sich dabei um große oder kleine Orte handelt.
Wie lange wird das Comeback eigentlich dauern?
Seitz: Wer heiratet, der denkt nicht an Scheidung. Wann wir wieder aufhören, daran verschwenden wir keinen Gedanken. Unser Ziel war es, wieder gemeinsam Musik zu machen, und das haben wir nun erreicht. Wir kennen uns schon so lange, und es macht wieder so viel Spaß, das muss man einfach leben. Welcher Musiker hat denn schon so eine zweite Chance wie wir bekommen?
Welcher Ihrer Songs charakterisiert den jeweils anderen am besten?
Ebenharder: Bei Willi ist das nicht schwer. Er ist der "Bayern-Cowboy". Irgendwie steckt in ihm schon ein halber Amerikaner und dieser Titel beschreibt perfekt sein Lebensgefühl.
Seitz: Wolfgang und ich sind auch außerhalb des Naabtal-Duos gute Freunde. Ich halte es deswegen mit einem Klassiker: "Gute Freunde kann niemand trennen". Das wünsche ich uns.
Die MZ verlost gemeinsam mit Argo-Konzerte zwei mal zwei Freikarten für die Alpenländische Weihnacht am 9. Dezember. Die Gewinner werden unter jenen, die am Freitag zwischen 16 und 16.15 Uhr in der MZ-Redaktion anrufen (Telefon 2 20 30 46), ermittelt und am Sonnabend veröffentlicht.