Zastava-Treffen in Dessau-Roßlau Zastava-Treffen in Dessau-Roßlau: "Zassis" rollen zum Flugplatz

Dessau - Dass das erste bundesweite Zastava-Treffen ausgerechnet in Dessau-Roßlau stattfindet? Für Uwe Regler, Geschäftsführer vom Autohaus Geissel, ist das irgendwie nur folgerichtig. „Da hat sich eins zum anderen ergeben“, sagt er lachend und staunt dann selbst ein wenig über die Entwicklung.
Vor rund 30 Jahren hatte er einen Zastava gebraucht gekauft. Allerdings hat er den nicht lange gefahren, nur ein halbes Jahr, meint er rückblickend. In der jüngeren Geschichte dann kam seine Vorliebe für Modellautos aus dem Osten dazu, wie er sagt. Angesichts des Zastavas in Klein war er nun Jahrzehnte später erneut von dem Auto fasziniert, das er in den 1980er selbst gefahren hatte. „Den müsstest du wieder in Groß haben“, keimte ein Wunsch und wuchs Anerkennung. Von den 1970er bis nach der Jahrtausendwende sei der Zastava „fast unverändert gelaufen“, erzählt Regler. Erst in Jugoslawien hergestellt, wurde er ein serbisches Fabrikat. Wohl 1,3 Millionen Mal sei das Fahrzeug verkauft worden. Regler findet: „Das war schon was Besonderes.“
Kleine Lebensphilosophie
Inzwischen gehört tatsächlich wieder ein Zastava zu Reglers. „Meine Frau fährt ihn“, sagt Uwe Regler. Dabei hat er eine entscheidende Beobachtung gemacht. Wenn das rund 40-jährige Auto an einer Kreuzung mal nicht so schnell in die Gänge kommt, würden die anderen Autofahrer mit Verständnis reagieren. „Es gibt da nur Freundlichkeit“, findet er. Seine Schlussfolgerung daraus und auch sein eigenes Empfinden fasst er in eine kleine Lebensphilosophie zusammen: „Ein altes Auto ist immer was Freundliches.“
Das nun soll sich am ersten Juni-Wochenende in Dessau-Roßlau bestätigen. Für den 6. und 7. Juni hat Uwe Regler gemeinsam mit Jürgen Fiedel aus Wolfen Zastava-Besitzer mit ihren Autos in die Stadt von Hugo Junkers und mit Automobilbaugeschichte eingeladen. Denn mit der Liebe zum Zastava ist auch eine Freundschaft zu anderen Zastava-Fans entstanden. „Wir haben etliche Gleichgesinnte gefunden und ein Großteil davon wird tatsächlich zu unserem ersten Treffen kommen“, freut sich Regler auf die Gäste unter anderem aus München, Berlin, aus Ronneburg und Magdeburg. 15 bis 20 Autos werden an dem Wochenende erwartet, „Zassis“, die in Serie hergestellt wurden und auch Rennwagen. Außerdem werden Fiat 128 Coupe und Fiat 128 Berlinetta vorfahren, denn der Zastava war eine Lizenzfertigung des Fiat. Zudem hat Rennfahrer Peter Mücke sein Kommen zugesagt, der 1976 im Rennsport vom Wartburg auf Zastava umgestiegen war.
Start auf Dessauer Flugplatz
Zunächst werden die Zastava-Fans am Sonnabend auf dem Dessauer Flugplatz eintreffen, wo es auf dem Flugfeld neben der Präsentation der Autos auch Testfahrten geben wird. An eine Führung durch das Technik-Museum „Hugo Junkers“ schließt sich dann die Fahrt in die Innenstadt an. Auf dem Marktplatz können dann die „Zassis“ bestaunt werden. Zwar gehe es an diesem Tag dort gerade um urbane Mobilität, aber Regler sieht da bei den alten Autos, die immer noch fahrtüchtig sind, keinen großen Widerspruch. Das Treffen runden dann Touren durch den Fläming und die Dübener Heide am nächsten Tag ab. (mz)