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Wohnen im Alter Wohnen im Alter: Bald startet die Senioren-WG im Y-Haus in Dessau

Von Sylke Kaufhold 03.01.2017, 12:49
Im Y-Haus in der Friedrichstraße 17 im 6. Stock wird eine Wohngruppe für Senioren eingerichtet.
Im Y-Haus in der Friedrichstraße 17 im 6. Stock wird eine Wohngruppe für Senioren eingerichtet. Thomas Ruttke/Archiv

Dessau - Altenheim oder eigene Wohnung? Lange gab es für Senioren nur diese Alternative. Inzwischen sind mit betreuten Wohnangeboten unterschiedlichster Prägung weitere dazugekommen.

Und werden sich im Zuge des neuen Pflegestärkungsgesetzes weitere Wohnformen entwickeln. So wird es ab Frühjahr im Y-Haus Friedrichstraße 17 eine Wohngemeinschaft für Senioren geben.

Viele Senioren wollen den Lebensabend lieber zu Hause als im Heim verbringen

Dass dies eine gute Wohnalternative ist, davon ist Ralf Zaizek überzeugt. Der ehemalige Geschäftsführer der Avendi Senioren Service GmbH hat sich intensiv mit der Frage des Wohnens für Senioren beschäftigt, in den vergangenen Monaten als Geschäftsführer der von ihm gegründeten Service Wohnen Dessau GmbH. Mit einem eindeutigen Ergebnis: Wenn es irgendwie möglich ist, wollen die meisten ihren Lebensabend in einem individuellen Zuhause verbringen.

Diesen Wunsch hilft Ralf Zaizek zu erfüllen. Er wird im Y-Haus in der Friedrichstraße 17 im 6. Stock besagte Wohngruppe für Senioren einrichten, wo ältere Menschen, die ein Leben in Sicherheit und Gemeinschaft wünschen, ein Zuhause finden können.

„Die Senioren können hier die Vorzüge einer Gemeinschaft erleben, haben aber auch ihren individuellen eigenen Rückzugsraum“, erklärt Zaizek und zieht in diesem Punkt den Vergleich zur allseits bekannten WG aus Studentenzeiten.

Mit einem wesentlichen Zusatz: Die Bewohner der Wohngruppe erhalten Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags, den sie aber selbstbestimmt organisieren sollen. Offen steht die Wohngemeinschaft Menschen ab 55 Jahre, bei denen ein Hilfebedarf erkennbar ist. Dabei gehe es nicht nur um körperliche Defizite, sondern auch um geistige Einschränkungen, betont Zaizek.

Das WG-Leben soll der Vereinsamung im Alter entgegenwirken

Die Wohngruppe hat ihren Kern in der 6. Etage des Y-Hauses. Dort befinden sich die Gemeinschaftsräume in Form einer großen voll ausgestatteten Wohn- und Aufenthaltsküche und eines Pflegebades sowie Einzelappartements.

In unmittelbarer Nähe zur Kernwohnung befinden sich weitere Appartements zur Einzel- und Doppelnutzung. Insgesamt stehen zwölf zur Verfügung. Eine zweite Wohngruppe gleicher Größe kann in der 9. Etage eingerichtet werden.

„Ein großes Problem im Alter ist die Vereinsamung, dem wollen wir mit dieser Wohnform entgegenwirken“, erklärt Ralf Zaizek. Das soll im gemeinschaftlich praktizierten Alltag passieren, aber auch bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten.

„Wer dabei Hilfe braucht, der bekommt sie von unseren Mitarbeitern, die täglich von früh bis abends da sein werden.“ Steigt der Hilfebedarf bei einem Bewohner, dann werde ein ambulanter Pflegedienst in Anspruch genommen. „So, wie man es in der eigenen Wohnung auch machen würde.“

Wohnungen können ab März bezogen werden

Bei der Finanzierung der Wohn- und Betreuungskosten wird das neue Pflegestärkungsgesetz helfen, das die Stärkung der ambulanten Wohnformen für Senioren zum Ziel hat. „Wir werden mit jedem Interessenten ein ausführliches Beratungsgespräch führen, in dem wir die notwendigen und möglichen Serviceleistungen und deren Kosten betrachten“, so Zaizek. Dank der neu festgelegten Pflegegrade stünden aber weitaus mehr Menschen Leistungen zu als bisher.

Bezogen werden soll die Wohngemeinschaft ab März kommenden Jahres. Bis dahin würde die Einrichtung der Gemeinschaftsräume vervollkommnet - und geeignetes Personal gesucht. „Ich suche Alltagsbegleiter mit hauswirtschaftlichem Interesse“, beschreibt Zaizek das Profil und freut sich auf engagierte Mitstreiter. (mz)

Ralf Zaizek richtet eine Wohngruppe für Senioren ein.
Ralf Zaizek richtet eine Wohngruppe für Senioren ein.
Lutz Sebastian