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Wohnblöcke in Dessau-Nord Wohnblöcke in Dessau-Nord: Mehr Komfort und frische Optik

Von Danny Gitter 27.12.2016, 17:10
Vorn die sanierten Eingänge, hinten die unsanierten.
Vorn die sanierten Eingänge, hinten die unsanierten. Sebastian

Dessau - In Dessau-Nord hat die Dessauer Wohnungsgenossenschaft nach knapp neun Monaten die Sanierung drei weiterer Hauseingänge in ihrem Wohnblock in der Wolframsdorffstraße abgeschlossen.

Von April bis Dezember wurden 30 Wohnungen kernsaniert und die Außenanlagen der Hausnummern 11, 13 und 15 neu gestaltet. Bereits im Vorjahr hat der zweitgrößte Dessauer Vermieter 50 Wohnungen in fünf Eingängen des Wohnblocks modernisiert.

2,5 Millionen Euro wurden in diesem Jahr unter anderem in neue und größere Balkone, in Aufzüge, energetische Sanierung und in die Erneuerung der Heizungs- und Sanitäranlagen investiert. Zudem wurden die Treppenhäuser und die Fassade neu gestaltet sowie automatisch öffnende Hauseingangstüren eingebaut. Fünf Hauseingänge der Wolframsdorffstraße im hinteren Teil bleiben unsaniert und sollen perspektivisch abgerissen werden.

Umbau nicht ohne deutliche Mieterhöhung möglich

„Wir sind froh, diese Maßnahmen in unserem gesetzten Zeitrahmen abgeschlossen zu haben“, sagt Nicky Meißner. Das Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft weiß, dass schwere Monate hinter den Bewohnern der drei Hauseingänge liegen.

„Ich lobe ausdrücklich die Leidensfähigkeit unserer Mieter“, so Meißner. Das Leben auf der Baustelle hatte starke Einschränkungen mit sich gebracht. „Wir haben unsere Mieter in Informationsveranstaltungen und bei Gesprächen auf die Situation so gut wie möglich vorbereitet“, betont Meißner. Trotzdem zog rund die Hälfte der Mieter aus.

Zum Teil auch, weil sie die höheren Mieten zwischen 100 und 150 Euro, je nach Wohnungsgröße, nach der Sanierung nicht mehr bezahlen wollten oder konnten. „Hier haben wir versucht, adäquaten Wohnraum im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten zu vermitteln“, so Meißner.

Leer blieben die freigewordenen Wohnungen in den drei Hauseingängen aber nicht lange. „Wir haben Vollvermietung.“ Zum großen Teil zogen Mieter der fünf verbliebenen unsanierten Hauseingänge des Wohnblocks in die sanierten Wohnungen.

Die Gelegenheit genutzt: Umzug in der frisch sanierten Nachbarschaft

Auch Christine und Volker König nutzten die Möglichkeit, innerhalb der Nachbarschaft umzuziehen. Von ihrer Dreiraum-Wohnung im fünften Stock in der Wolframsdorffstraße 23 zogen sie im November nach der Sanierung ihrer neuen Wohnung in den fünften Stock der Wolframsdorffstraße 11.

Das erste Weihnachten im neuen Heim fühlte sich für das Ehepaar gut an. „Ist irgendwie alles schicker hier“, lobt sie. „Der Komfort ist tatsächlich sehr viel höher“, stellt er fest.

25 Jahre lang haben sie ein paar Eingänge weiter gelebt und wären dort auch geblieben, wenn sie im Januar dieses Jahres nicht die Mitteilung bekommen hätten, dass sie innerhalb der nächsten Monate ausziehen müssten, weil ihr Wohnblock erst stillgelegt und in den nächsten Jahren abgerissen werden soll. „Im Buschfunk hat so etwas ja schon länger geläutet“, erzählt Christine König.

Deshalb haben sie die Kündigung auch einigermaßen gefasst aufgenommen. Sie haben sich umgehört auf dem Dessauer Wohnungsmarkt, ernsthaft überlegt, in ein anderes Viertel zu ziehen und sind dann doch in der Wolframsdorffstraße geblieben. „Die Anbindung ans Zentrum ist optimal“, nennt Christine König einen gewichtigen Grund.

Wohnungsgenossenschaft plant weitere Sanierungen

150 Euro mehr Miete pro Monat zahlen sie für den höheren Komfort ihrer neuen Wohnung. Für Christine und Volker König, beide Ende 50, ist das gut angelegtes Geld, auch im Hinblick aufs fortschreitende Alter. „Vieles ist ebenerdig und altengerecht. Da kann man unbesorgt die nächsten 20 bis 30 Jahre in dieser Wohnung planen“, blickt er voraus.

Am Wohnblock in der Wolframsdorffstraße sind mit dem letzten Schliff an den Außenanlagen bis vor wenigen Tagen die Sanierungen endgültig abgeschlossen. Im Quartier soll sich in nächster Zeit trotzdem noch einiges tun.

Die fünf verbliebenen unsanierten Hauseingänge der Wolframsdorffstraße werden in zwei bis drei Jahren abgerissen und durch eine neue lockere Bebauung ersetzt. „Wir betreiben damit aktiv Stadtplanung, lösen die Trennung des Gründerzeitviertels Nord vom Zentrum durch die zu starke Verriegelung durch unsere Wohnblöcke auf“, sagt Meißner. Wie sich ihr Umfeld in den nächsten Jahren verändert, darauf sind auch Christine und Volker König gespannt. Von ihrem großen Balkon aus wollen sie es beobachten. (mz)

Nicky Meißner von der Wohnungsgenossenschaft zu Gast bei Christine und Volker König.
Nicky Meißner von der Wohnungsgenossenschaft zu Gast bei Christine und Volker König.
Lutz Sebastian