Wie Prinzessin Amalia endlich ihren Prinzen findet
NEEKEN/MZ. - Doch bevor es losgehen konnte, wurden Gäste und Schaulustige von Maik Petschauer begrüßt: "Ziel unserer Weihnachtsvorführung ist es, gemeinsam in Weihnachtsstimmung zu kommen und für ein paar Stunden den stressigen Alltag hinter uns zu lassen." Sogleich zeigten die Mitglieder des Reiterhofes, was sie im vergangenen Jahr gelernt haben. Als Prinzen und Prinzessinnen verkleidet, zeigten sie zu passender Musik eine Dressurquadrille. Von Anika Bremert anmoderiert, zeigten Reiter und Pferde anschließend beim Springreiten was sie können.
Drei Reiter und Pferde stellten sich einem kleinen Wettkampf. Während die ersten vier Höhenstufen alle noch mühelos bewältigten, trennte sich ab der fünften Stufe schon die Spreu vom Weizen. Pferd "Forest" verweigerte den Sprung und sollte damit nicht alleine bleiben. "Eigentlich stellt die Höhe für die Pferde kein Problem dar, aber heute sind die Umstände anders, und die vielen Leute lenken sie ab", so Anika Bremert.
Als Pferd und Reiter die Reithalle verlassen hatten, kam endlich der Höhepunkt der Weihnachtsaufführung. Das Märchen sollte Jung und Alt ebenso begeistern und nahm nicht nur traditionelle Märchen auf's Korn, sondern bezog auch aktuelle Themen wie Gaspreiserhöhung und Weltwirtschaftskrise mit ein.
"Ihr werdet euch wundern. Es geht so einiges durcheinander im Märchenwald", so Maik Petschauer. Die Geschichte handelte von einer Prinzessin, die sich nichts sehnlicher vom Weihnachtsmann wünschte als einen Prinzen, denn alle ihre Freunde hatten bereits einen - sogar die beiden Schwestern Schneeweißchen und Rosenrot. Zur gleichen Zeit machte sich ein Prinz namens Leopold I. auf den Weg durch den Märchenwald und traf als erstes auf einen kleinen gemeinen Zwerg, der noch immer glaubte, niemand wisse seinen Namen und wütend um einen alten Heizkörper hüpfte. Die aktuelle Gaspreiserhöhung hatte auch ihn erreicht. Bei einem Kampf mit dem kleinen Zwerg verlor der Prinz sein Gedächtnis und brachte somit die Pläne des Weihnachtswichtels durcheinander. Der war vom Weihnachtsmann höchst persönlich beauftragt worden, den Prinzen zur Prinzessin Amalia zu führen. Der Weihnachtswichtel hatte jedoch den Namen der Prinzessin vergessen und kurzerhand bei "Google" nach Prinzessinnen gesucht, die noch nicht vergeben waren.
Als erstes trafen die beiden auf "Schneewittchen", die von den sieben Zwergen umringt, scheinbar tot auf einer Bahre lag und nicht in einem Glassarg. Auch hier hatte die Weltwirtschaftskrise zugeschlagen, denn Glas war teuer. Alle waren sich einig, dass der Prinz jedoch nicht der Richtige für Schneewittchen war.
Weiter ging es zu "Aschenputtel", die auf der Flucht vor ihrem Prinzen in einer Billigtreppe ihren Schuh verlor. Die dritte Singleprinzessin hatte ganz den Männern abgeschworen und schimpfte als "Rapunzel" über die Unpünktlichkeit ihres Retters. Nachdem Prinz und Weihnachtswichtel den Märchenwald fast durchritten hatten, trafen sie nun endlich auf Prinzessin Amalia, die sich Hals über Kopf in den Prinzen verliebte, der sein Gedächtnis nun wieder zurückerlangte. Von der Figur der Prinzessin zwar nicht ganz überzeugt: "Eins, zwei Pfunde weniger wären schöner", nahm er sie doch mit auf sein Schloss, und dort stritten sie weiter bis an ihr Lebensende über die Frage, wer denn in der Beziehung die Hosen an hat.
Beim Publikum kam das Märchen an und Reiter und Pferde wurden mit einem tosenden Applaus belohnt. Im Anschluss hatten die Gäste noch die Gelegenheit die Ställe zu sehen und sich bei Glühwein und Würstchen die Zeit zu vertreiben.