1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Wie ein Kalb im Dessauer Tierpark zu dem besonderen Namen Dörte kam

Taufe beim Harzer-Höhenvieh-Nachwuchs Wie ein Kalb im Dessauer Tierpark zu dem besonderen Namen Dörte kam

Von Annette Gens 14.07.2021, 12:44
Kälbchen Dörte, Mutter und Tante lassen sich beim Futtern nicht stören. Denn es gab junges Grün eines Weidenbaums.
Kälbchen Dörte, Mutter und Tante lassen sich beim Futtern nicht stören. Denn es gab junges Grün eines Weidenbaums. (Foto: Annette Gens)

Dessau/MZ - Das Harzer Höhenvieh, die Zwillingskühe Edda und Elvira - sind kaum ein Jahr in Dessau und schon haben sie sich Gesellschaft organisiert. Mitten im Freigehege erblickte Mitte April der erste Nachwuchs das Licht der Welt. Kälbchen „Namenlos“ erhielt am Dienstag endlich seinen Namen. Der Tierpark hatte im Vorfeld zu einem Wettbewerb aufgerufen und vor allem Kinder aufgefordert, ihre Fantasie spielen zu lassen. Weil 2021 alle Namen der neu geborenen Tierparkinsassen mit einem „D“ beginnen, war ein traditioneller altdeutscher Name mit „Dora“ gefragt. Insgesamt 87 Einsendungen samt Bildern erhielt der Tierpark. „Dörte“ ist es dann geworden.

Drei Kinder aus Dessau-Roßlau hatten den Namen „Dörte“ vorgeschlagen

Am Dienstag wurde das allererste im Dessauer Tierpark geborene Harzer Höhenvieh-Kälbchen getauft. Die drei Dessau-Roßlauer Kinder, die den Namen „Dörte“ vorgeschlagen haben, durften natürlich dabei sein. Zum ersten Mal durften Lucie, Isabell und Larissa den Stall des Anhaltischen Lehrbauernhofs betreten, und die wundervollen Rinder (Mutter, Tante und Kind) aus nächster Nähe betrachten. Dabei erzählte Ines Götze, Mutter von Larissa, wie sehr ihre Familie den Tierpark mag. Als Dessauerin kennt sie den Park aus eigener Kindheit: „Die Veränderung ist super. Schöner kann es gar nicht sein“, meint sie. Als der Namenswettbewerb ausgeschrieben wurde, stand schnell fest, dass Tochter Larissa (9) teilnehmen will - mit Bild und Namensvorschlag.

Die drei Gewinnerkinder.
Die drei Gewinnerkinder.
(Foto: Annette Gens)

Dörte ist eine glückliche Wahl. Weil der Name aus dem niederdeutschen stammt und eigentlich eine Nebenform von Dorothea ist. Dörte bedeutet so viel wie „Gottes Geschenk“, sagt der gute alte Duden. Kälbchen Dörte samt Verwandtschaft fühlen sich im Anhaltischen Bauernhof, der sich noch im Aufbau befindet, sehr wohl. Alle drei Kühe sollen für immer im Tierpark bleiben. Wäre allerdings ein männliches Kalb geboren worden, wäre es abgegeben worden. Denn die Anschaffung eines Bullen ist nicht geplant.

Thüringer Waldesel könnte im Herbst in den Dessauer Tierpark einziehen

Doch eine andere Neuanschaffung ist laut Tierparkleiter Jan Bauer bereits spruchreif. Wenn nichts dazwischen kommt, dann wird das Harzer Höhenvieh im Herbst einen Nachbarn bekommen. Ein Thüringer Waldesel soll einziehen. Die Rasse gehört zu den mittelschweren deutschen Hauseseln. Waldesel wurden früher vorwiegend in Westthüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt gezüchtet. Und vielleicht freut der folgende Fakt ja künftig die jüngsten Tierparkbesucher: Der Waldesel soll ein eher ruhiges Gemüt besitzen. Besonders geeignet sind sie als Tragtier oder auch als Reitesel.

Vielleicht lässt an dieser Stelle der Tierpark mit sich reden ...