Waldstraße 15 wird saniert Waldstraße 15 in Roßlau wird saniert: Jugendklub "Platte 15" braucht ein neues Domizil

Roßlau - Am Dienstag gab Mario Eilfeld den Brief an den Dekita-Eigenbetrieb in die Post. Darin wird dem Träger des Jugendklubs „Platte 15“ der Mietvertrag für die von ihm genutzten Räume in der Waldstraße 15 zum 30. Juli gekündigt.
Eine Hiobsbotschaft für Roßlau und Dekita. „Das hat uns völlig überrascht, denn wir waren nicht davon ausgegangen, dass der Vertrag beendet werden könnte“, sagt Dekita-Chefin Doreen Rach dazu. Der Bauunternehmer und Eigentümer des Objektes hatte Dekita in einem Gespräch über die Kündigungsabsicht informiert.
Als Grund gab er die geplanten Sanierungsarbeiten an. Und bot für den Jugendklub ein Alternativobjekt an. „Wir prüfen derzeit, ob es für unsere Nutzungszwecke geeignet wäre“, so Rach. Wenn nicht, habe man ein „Riesenproblem“. Denn geeignete Räumlichkeiten seien in Roßlau nicht einfach zu finden.
Kündigung für Jugendklub „Platte 15“ sorgt für Unruhe im Ortschaftsrat
Auch bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates sorgte das Thema für Unruhe. Ortsbürgermeisterin Christa Müller hatte über „Kündigungs-Gerüchte“ informiert, die den Rat sehr beunruhigten. Denn die Roßlauer hoffen, dass das Haus in der Waldstraße ein soziokulturelles Zentrum werden könnte. Vereine sollen in dem Haus eine Heimat finden.
„Das soll immer noch ein Mehrgenerationenhaus werden“, betont Eigentümer Mario Eilfeld auf MZ-Anfrage. Auch der Jugendklub habe in der Waldstraße eine Zukunft. „Der Auszug bezieht sich auf die Zeit der Sanierung“, erklärt Eilfeld gegenüber der MZ. „Das geht nicht anders.“ Danach wolle man schauen, wie die Räume besser aufgeteilt werden können. „Jetzt sitzt der Klub ja quasi mitten im Flur, das geht nicht.“ Querelen mit den Klubnutzern, die Christa Müller als Grund für die Kündigung angeführt hatte, scheint es also nicht zu geben.
Dass der Jugendklub in die Waldstraße zurückkehren kann, überrascht Doreen Rach. „Davon war in unserem Gespräch keine Rede.“ Diese Option nahm die Dekita-Chefin mit Freude zur Kenntnis.
Eigentlich sollte der Flachbau des Jugendclubs erst später saniert werden
Mario Eilfeld indes zeigte sich verärgert über das Agieren der Dekita. „Ich habe denen ein Angebot über wesentlich bessere Räume gemacht, darauf habe ich nicht mal eine Antwort gekriegt.“ Die Räume befinden sich in der oberen Etage der Hauptstraße 129. „Sie stehen leer, aber es gibt Interessenten“, deutet Eilfeld an, dass er nicht ewig warten könne. Dass Dekita sein Angebot abgelehnt hat, in dem ehemaligen Pflegeheim in der Waldstraße Räume für den Hort der Grundschule zur Verfügung zu stellen, ärgert ihn bis heute. „Noch nicht mal für die Zeit, wo im Fliederweg saniert wird“.
Anders als im Januar angekündigt, will Mario Eilfeld mit der Sanierung des Nebengebäudes beginnen. Dort sei das Dach defekt und Nässe im Gebäude, schildert er. Überhaupt sei der Gesamtzustand schlecht, die Rohre und Elektroleitungen veraltet. „Da ist nichts mehr gemacht worden, das muss alles saniert werden.“ Für das Haupthaus hingegen hatte ein Gutachten eine gute Substanz, ohne Nässeschäden und Schimmel ermittelt. Mit den Sanierungsarbeiten im Flachbau, in dem sich auch der Jugendklub befindet, will Eilfeld im August/September beginnen. Er plant die Fertigstellung bis zum Jahresende.
Ortschaftsrat will Eilfeld und Dekita schnell an einen Tisch bekommen
Dass es im Flachbau kein Trinkwasser gibt, damit lebt der Jugendklub seit seinem Einzug im Jahr 2016. Das Gesundheitsamt habe die gesundheitliche Unbedenklichkeit bescheinigt, erklärt Doreen Rach. „Wir nutzen das Wasser für die Toilettenspülung und zum Waschen, zum Kochen und Trinken bringen wir Wasser mit“. Man habe ja gewusst, dass es ein Übergang bis zur Sanierung ist.
Roßlaus Ortschaftsrat kündigte an, schnellstmöglich mit Mario Eilfeld und Dekita ins Gespräch kommen zu wollen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. (mz)