Politik Vorsitzende des Dessauer CDU-Kreisverbandes wiedergewählt - Partei spricht sich für Oppositionsrolle aus

Dessau/MZ - Nach der Wahlniederlage der CDU bei der Bundestagswahl ist die Stimmung auch im Dessauer Kreisverband der Christdemokraten gedrückt. Darüber kann auch nicht das sehr gute Abschneiden des Direktkandidaten Sepp Müller, der erneut in den Bundestag einzieht, hinwegtäuschen. Die am Montagabend mit 97,6 Prozent der Stimmen frisch wiedergewählte Kreisvorsitzende, Christiane Nöthen, plädiert daher für eine Runderneuerung der Bundes-CDU und für einen Gang in die Opposition.
„Wir sollten jetzt die Oppositionsrolle akzeptieren und die vier Jahre nutzen, um uns zu erneuern“, sagte sie der MZ. Wenn das ausbleibe, drohe der CDU, was der SPD vor einigen Jahren noch prophezeit wurde: das Ende als Volkspartei.
Der Dessauer Kreisverband hat Nöthen zufolge nach der Wahl einen Brief an CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak geschrieben, in dem dieser aufgefordert werde, eine Konferenz der Kreisverbände einzuberufen, damit die Parteispitze der Basis mehr Gehör schenke. „Gerade in den neuen Bundesländern fühlen sich viele Parteimitglieder nicht berücksichtigt“, sagte Nöthen. Das habe schon mit der Wahl des Kanzlerkandidaten begonnen. Armin Laschet, den viele für das schlechte Abschneiden der CDU verantwortlich machen, sei von Anfang an nicht der Wunschkandidat der Parteibasis gewesen. Eine Mitmach-Partei sehe anders aus.
Nöthen war erneut als Kreisvorsitzende angetreten und fast einstimmig gewählt worden. Zu ihrer Stellvertreterin und zu ihrem Stellvertreter wurden die Landtagsabgeordnete Anja Schneider und der Stadtrat der CDU Dessau-Roßlau Florian Kellner gewählt. Kreisschatzmeister Lars Rümmler wurde in seinem Amt bestätigt. Eine Neuerung gab es beim Mitgliederbeauftragten. Hier wurde Chris Lückert aus dem Ortsverband Roßlau gewählt.
Gäste beim Kreisparteitag waren Sachsen-Anhalts CDU-Chef und neuer Wirtschafts- und Landwirtschaftsminister Sven Schulze, der neugewählten Generalsekretär der CDU Sachsen-Anhalt, Mario Karschunke sowie der Landesgeschäftsführer der CDU Sachsen-Anhalt, Mario Zeising.