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Von und für Frauen Von und für Frauen: Roßlauerin Regina Schumann vom Club Soroptimist ausgezeichnet

Von Heidi Thiemann 14.06.2020, 10:00
Regina Schumann ist mit dem Clubpreis von Soroptimist International Dessau-Wörlitz ausgezeichnet worden.
Regina Schumann ist mit dem Clubpreis von Soroptimist International Dessau-Wörlitz ausgezeichnet worden. Thomas Ruttke

Roßlau - „So was macht man mit Herzblut“, sagt Regina Schumann, als Kerstin Clemens aufzählt, was Schumann alles macht, wo und seit wann sie sich im Ehrenamt engagiert. Denn Clemens, Präsidentin des Dessau-Wörlitzer Clubs Soroptimist International (SI) Dessau-Wörlitz, ist am Montag nach Roßlau in die Ölmühle gekommen, um mit Regina Schumann eine besondere Frau auszuzeichnen.

Zum zweiten Mal hat der Dessau-Wörlitzer Club einen mit 1.000 Euro dotierten Clubpreis vergeben. Der, zählt Clemens auf, soll „Frauen in der Stadt und der Region würdigen, die sich durch besonderes Engagement im Ehrenamt in sozialen oder aber auch in anderen Bereichen auszeichnen, die zur Verbesserung der Stellung der Frau beitragen oder sich durch außerordentliche berufliche Leistungen und Potenzial für eine Führungskraft auszeichnen.“

Erste Preisträgerin vor zwei Jahren war Canan Yildiz

Erste Preisträgerin vor zwei Jahren war Canan Yildiz. Die Architekturstudentin war für die Entwicklung, Planung und Realisierung von Studentenprojekten der Hochschule Anhalt geehrt worden. Die Übergabe fand im Mai 2018 in festlichem Rahmen statt.

Das war auch bei Regina Schumann geplant, allerdings durch die Corona-Kontaktbeschränkungen nicht möglich. Weshalb eine kleine Abordnung mit Clemens, Vizepräsidentin Isabelle Michels und der Preis-Hauptinitiatorin Christiane Nöthen nach Roßlau kam.

Auch die Roßlauerin Christel Heppner war dabei, die sich ebenso wie die Preisträgerin über den Erfolg freute. Kleiner Wermutstropfen: Bei einer größeren Feierstunde hätte der frühere Roßlauer Bürgermeister und Dessau-Roßlauer Oberbürgermeister Klemens Koschig die Laudatio auf Schumann gehalten.

Das Team der Ölmühle hatte Regina Schumann für den Preis vorgeschlagen

Mit ihm, verrät die Preisträgerin, habe sie bis zur achten Klasse gemeinsam die Schulbank gedrückt. Auch danach kreuzten sich ihre Wege oft, nicht zuletzt durch die Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte und den Aufbau des Heimatstübchens unterm Dach der Roßlauer Ölmühle.

Das Team der Ölmühle auch hatte Regina Schumann für den Preis vorgeschlagen. Denn seit 1997 ist sie dort ehrenamtlich tätig und seit über 20 Jahren mit dem Thema Frauen beschäftigt.

Über eine ABM, die von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Anhalt-Zerbst Ursula Böttge initiiert worden war, kam Schumann zum Projekt „Frauen in der Geschichte des Landkreises Anhalt-Zerbst“. Die frühere technische Zeichnerin in der Werft, die nach 20 Jahren ihren Job verlor, gibt zu, zuvor keine besondere Verbindung zur Geschichte gehabt zu haben. Das änderte sich.

Im Ehrenamt, sagt sie, hat sie Erfüllung gefunden

Und: Im Ehrenamt, sagt sie, hat sie Erfüllung gefunden, denn mit einem festen Job hatte es nicht geklappt. Als Leiterin der Frauengruppe Ölmühle ist sie aktiv, war Schriftführerin und Kassenwart im Vorstand. Und besonders, hebt SI-Präsidentin Clemens hervor, war „ihr Engagement im Herbst 2018, als sie in einer führungslosen Zeit der Ölmühle durch die Krise geholfen hat“.

Eine Umschulung zur Kauffrau im Gesundheitswesen kam ihr dabei zugute, wo sie viel über Buchhaltung lernte, so Schumann. Das konnte sie in ihrem Ehrenamt einbringen. Und mittlerweile, verrät sie bei der Preisvergabe, profitiert auch der Dessauer Verein Kiez von ihrem Wissen auf diesem Gebiet.

Und eben das alles hat bei der Auswahl der Preisträgerin die Soroptimistinnen überzeugt. „Seit über 20 Jahren beschäftigt sich Regina Schumann mit dem Thema Frauen und stellt dabei die gegenseitige Motivation und Beratung in den Vordergrund ihrer Arbeit“, so Clemens. „Sie gibt Frauen aus Geschichte und Gegenwart eine Stimme.“ (mz)