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Vollendung und Neubeginn Vollendung und Neubeginn: Wohnungsgenossenschaft Dessau will 2019 zwölf Millionen Euro investieren

Von Sylke Kaufhold 05.02.2019, 08:52
Die Baustelle der Wohnungsgenossenschaft in der Flössergasse
Die Baustelle der Wohnungsgenossenschaft in der Flössergasse Thomas Ruttke

Dessau - Der 2019er Jahresplan der Wohnungsgenossenschaft Dessau ist anspruchsvoll. Zwölf Millionen Euro will das Unternehmen in Neubauvorhaben und Bestandsmodernisierungen investieren. „Einige Projekte laufen schon, die wollen wir weiterführen beziehungsweise fertig stellen, andere kommen neu hinzu“, erklärt Vorstandsvorsitzender Nicky Meißner.

Ein Neu-Projekt wird die Sanierung eines Laubenganghauses sein. „Damit wollen wir definitiv in diesem Jahr anfangen“, kündigt Meißner an. Derzeit liefen die letzten Abstimmungen mit der Denkmalbehörde und der Unesco. „Eine Welterbestätte denkmalgerecht zu sanieren und gleichzeitig den modernen Wohnansprüchen anzupassen, das wird eine Herausforderung, aber wir freuen uns drauf“, so der Vorstandsvorsitzende.

Bekenntnis zum Quartier am Leipziger Tor

Inmitten der zum Teil sehr emotionalen Debatte um die Zukunft des Quartiers Am Leipziger Tor gibt die Wohnungsgenossenschaft ein klares Bekenntnis zu diesem Stadtteil. Die beiden Punkthochhäuser Pestalozzistraße 1 und 20 in Verwaltung der Genossenschaft sollen in die Zukunft geführt werden. „Wir beginnen in diesem Jahr mit ersten Sanierungsarbeiten in der Nummer 1“, sagt Nicky Meißner.

Im nächsten Jahr stünden dann umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in beiden Häusern auf dem Plan. Der sieht vor, an den Giebelseiten Aufzüge anzubauen, alle Wohnungen mit Balkonen auszustatten, die Fassaden zu sanieren und das Umfeld aufzuwerten. „Die Einraumwohnungen bleiben, denn sie werden gebraucht und haben mit ihren 33 Quadratmetern und separater Küche mit Fenster einen ansprechenden Grundriss“, betont Meißner.

Generalsanierung der Marienstraße 19-24 soll in diesem Jahr fertiggestellt werden

Auch den Zoberberg hat das Unternehmen nicht aus dem Auge verloren. Geplant ist die Aufwertung eines weiteren Wohnblockes, wobei Fassaden, Eingangsbereich und Umfeld neu gestaltet werden sollen. Welcher Block das sein wird, stehe aber noch nicht fest, so der Vorstand. Auch 2018 hatte die Wohnungsgenossenschaft in ihren Bestand am Zoberberg investiert und die Ellerbreite 50-54 aufgewertet.

Ein Projekt, das 2018 begonnen und in diesem Jahr fertiggestellt wird, ist die Generalsanierung der Marienstraße 19-24. Dort werden in dieser Woche die ersten neuen Balkone montiert, die Hofseite, mit neuen Terrassen für die Erdgeschosswohnungen, ist bereits fertig. Das Wohnhaus hat in den letzten Wochen auch einige neue Mieter bekommen.

Bewohner der Wolfframsdorffstraße 27-37, deren Bewirtschaftung die Wohnungsgenossenschaft zum 1. Dezember eingestellt hatte, haben deren Umzugsangebot in die Marienstraße angenommen. Die Genossenschaft hatte den Block im vorigen Jahr von der DWG gekauft und plant dort langfristig eine Neubebauung. Bis spätestens 2021/22 soll der Abriss erfolgen.

Erst für 2020 ist die Fertigstellung des Neubaus in der Flössergasse vorgesehen

Erst für 2020 ist die Fertigstellung des Neubaus in der Flössergasse vorgesehen. Nach dem ersten Spatenstich Anfang November kamen die Bauarbeiten hier erstmals ins Stocken. Auf dem Baugrund wurde ein unterirdisches Flächendenkmal bestehend aus mehreren Brunnen und einer Tonwerkstatt mit Ofen aus dem 16./17. Jahrhundert gefunden. Seit Dezember sind Archäologen dabei, den Fund zu sichern.

Die Untersuchungen sollen bis Mitte Februar abgeschlossen sein, sagt Nicky Meißner. Dann plane die Genossenschaft gemeinsam mit den Grabungsleitern und den Landesarchäologen eine öffentliche Präsentation. Gänzlich zum Erliegen seien die Bauarbeiten aber nicht gekommen, „wir konnten in einzelnen Bereichen weiterarbeiten“.

Mit einem Investitionsvolumen von 7,5 Millionen Euro nimmt die Sanierung und Aufwertung der Bestandswohnungen einen großen Anteil an den Gesamtinvestitionen ein (11,4 Mio in 2018). Mit dem Anbau von Aufzügen und Balkonen wie in der Rudi-Richter-Straße 12-16 geschehen oder der Umfeld- und Fassadengestaltung (Am Rondel 18-23 und Franzstraße 129-135) habe man die Attraktivität alter Wohnstandorte erhöht. Und damit dem Wunsch der, zumeist älteren Mieter, entsprochen, so lange wie möglich in ihren Wohnungen wohnen bleiben zu können, sieht Nicky Meißner darin eine wichtige Aufgabe der Genossenschaft. (mz)