1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Viel Fleiß und ein Stück Besessenheit für den Erfolg

Viel Fleiß und ein Stück Besessenheit für den Erfolg

Von SYLKE KAUFHOLD 09.06.2009, 19:43

DESSAU/MZ. - Und schaffte mit seinem Begleiter am Klavier, Bastian Matthei den dritten Preis.

"Das ist ein ganz großer Erfolg für Philipp", ist Gesangslehrerin Marianne Kaiser des Lobes voll. Seine Teilnahme sei "sehr abenteuerlich und aufregend" gewesen, erzählt sie. Denn der 16-jährige Philipp nimmt erst seit gut einem Jahr Gesangsunterricht. "Er hat eine sehr schöne Stimme, ist unheimlich fleißig, da haben wir uns getraut."

Für Philipp Jekal war es der erste Wettbewerb überhaupt. Dass er auf Anhieb so erfolgreich wurde für ihn, freue ihn zwar sehr, "aber die Meinung der Jury war mir wichtiger als der Preis", gibt er zu. Die bescheinigte dem Dessauer eine gute Stimmqualität und ein sehr gutes Timbre, ebenso eine tolle Ausstrahlung. "Aber sie gaben auch kritische Hinweise, die mir wichtig sind, damit ich weiß, wie ich weiter arbeiten muss." Diese "Arbeitsrichtung" nahm auch Bastian Matthei besonders aufmerksam auf. "Das ist das Entscheidende, dass man weiß, wie man arbeiten muss", findet der junge Pianist, der Philipp am Klavier begleitete. Von Marianne Kaiser wurde der 17-Jährige als "einer der wendigsten und routiniertesten Begleiter der Musikschule" vorgestellt. Für Bastian war es bereits die zweite Teilnahme am Bundeswettbewerb "Jugend musiziert". Er spielt bereits seit seinem 11. Lebensjahr Klavier, unterrichtet wird er von Thomas Benke. ein Jahr später begann Bastian außerdem, das Kontrabass-Spiel zu erlernen.

Man müsse von der Musik besessen sein, um dieses Pensum schaffen zu können, ist Marianne Kaiser bewusst. Philipp und Bastian sind dies, und geben es auch schmunzelnd zu. "Ich habe trotz des Stresses großen Spaß an der Musik", sagt Philipp, der neben Gesangs- auch Klavierunterricht nimmt. Deshalb mache ihm das tägliche Übungs- und Lernpensum an der Musikschule, zusätzlich dem in der Schule auch nichts aus. Und Philipp hat ein klares Ziel vor Augen: Er möchte Berufssänger werden und Gesang studieren. "Die Musik liegt mir wohl ein bisschen im Blut", denkt der 16-jährige Gymnasiast, dessen Mutter Musiklehrerin an einer Grundschule ist.

"Überhaupt die Eltern", hakt Marianne Kaiser ein. "Ohne deren Unterstützung ginge gar nichts", weiß die erfahrene Musikschulpädagogin. Denn nicht nur finanziell sei einiges zu stemmen, auch zeitlich. "Und es gibt den jungen Leuten unheimlich viel Kraft und Stärke, wenn sie ihre Eltern im Publikum wissen." Philipps und Bastians Eltern waren natürlich mit nach Essen gereist, um ihren Söhnen die Daumen zu drücken. Dabei waren sie sicher nicht weniger aufgeregt als diese selbst. Oder Marianne Kaiser. "Ich glaube, ich war viel nervöser als Philipp".

Wer die beiden Preisträger einmal live erleben möchte, dem sei das Abschlusskonzert der Musikschule am 20. Juni im Schloss Mosigkau empfohlen. Oder das Jugendmusikfest am 19. September im Schloss Mosigkau, wo Philipp Jekal sein Wettbewerbsprogramm singen wird.

In der Kategorie Blasinstrumente hat außerdem der Roßlauer Tubaspieler Günther Phillipp "mit sehr gutem Erfolg" am Bundeswettbewerb teilgenommen.