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Verhandlungen vor Abschluss Verhandlungen vor Abschluss: US-Firma schafft 400 Arbeitsplätze

Von Steffen Brachert 03.12.2001, 19:05

Dessau/MZ. - Der ehemalige Industriebau, der Mitte der 90er Jahre schon einmal abgerissen werden sollte, gehört der Treuhandliegenschaftsgesellschaft, die sich auf der Suche nach neuen Aufgaben als Immobilienmanager etablieren will. Die Gesellschaft will das Haus bis Mai 2002 sanieren und nach Wünschen des neuen Mieters modernisieren. 13,2 Millionen Mark stellt das Unternehmen allein dafür bereit. Das Call-Center soll im Juni oder Juli 2002 eröffnet werden.

Die Sitel Corporation ist weltweit der drittgrößte Anbieter für Dienstleistungen rund um das Kunden-Management und hat seinen Hauptsitz in Baltimore, Maryland (USA). Die Firma hat 24 000 Beschäftigte in zwanzig Ländern und hatte 2000 einen Jahresumsatz von 1,68 Milliarden Mark erwirtschaftet. Die Firma bearbeitet täglich mehr als 1,5 Millionen Kundenkontakte über Telefon, Internet, E-Mail, Fax und per Brief. Die Serviveleistungen werden in 25 Sprachen angeboten. Große Kunden der über 60 Call-Center sind Philips, General Motors, AOL, American Express und Microsoft. Seit 1996 ist die Sitel Corporation in Deutschland aktiv, die Geschäfte werden von Krefeld aus gemanagt.

"Wir sind ein expandierendes Unternehmen. Wir haben uns mehrere Standorte angeschaut und uns dann für Dessau entschieden", sagte Peter Ostermöller, Client Program Manager bei Sitel, ohne Details zu nennen.

Den Kontakt unterstützt hat das Industrie Investment Council, das 1996 gegründet wurde und die Aufgabe hat, Investoren nach Ostdeutschland zu locken. Dafür standen 50 Millionen Mark bereit, die aus dem ehemaligen SED-Vermögen kamen. Ab 2002 teilen sich Bund und neue Länder die jährlich benötigten zehn Millionen Mark. Der Industrie Investment Council hat schon bei der Ansiedlung eines Gelenkwellen-Werkes eines US-Investors in Roitzsch und des Schweizer Autozulieferers Georg Fischer in Bitterfeld mitgeholfen.

"Das Call-Center ist eine der größten Ansiedlungserfolge der vergangenen Jahre für Dessau", freute sich Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerin Katrin Budde. "Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums erhalten 400 Menschen einen Arbeitsplatz." Gleichzeitig werde mit der Investition deutlich, dass sich Sachsen-Anhalt als international angesehener Call-Center-Standort etabliere. Weitere Einzelheiten über das Dessauer Projekt waren am Montag nicht zu erfahren - alle Vertragspartner haben sich bis Freitag zur Verschwiegenheit verpflichtet. Dann wird das Projekt offiziell.

Interessenten für eine Arbeit als Client Service Professional können sich ab sofort bewerben: Erwartet werden eine kaufmännische Ausbildung und möglichst Englisch-Kenntnisse. Die Bewerbungen sind an Sitel, Europark Fichtenhain A 17, 47 807 Krefeld zu richten.