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Uba-Chefin zu selten in Dessau? Uba-Chefin zu selten in Dessau?: CDU-Politiker übt Kritik im Bundestag

15.12.2018, 08:00
Maria Krautzberger ist die Chefin des Umweltbundesamtes.
Maria Krautzberger ist die Chefin des Umweltbundesamtes. picture alliance / dpa

Dessau-Roßlau - Der Bundestagsabgeordnete Sepp Müller (CDU) warnt vor einer Schwächung des Hauptsitzes des Umweltbundesamtes (Uba) in Dessau. So kritisiert er eine zu geringe Anwesenheit der Präsidentin Maria Krautzberger und einen Rückgang der Veranstaltungen. Müller hat zudem eine Online-Petition gestartet mit dem Titel: „Stärken wir den Dienstsitz des Umweltbundesamtes in Dessau- Roßlau“.

„Der subjektive Eindruck hat sich bestätigt. Die Präsidentin des Umweltbundesamt ist kaum an ihrem Dienstsitz in Dessau-Roßlau präsent“, erklärt Müller. In einer Antwort auf seine Anfragen habe das Bundesumweltministerium erklärt, dass die Präsidentin „einen erheblichen Anteil ihrer Arbeitszeit nicht am Dienstsitz Dessau-Roßlau“ verbringe. Zudem habe die Zahl der Veranstaltungen am Hauptsitz in Dessau abgenommen. „Anteilig an allen Veranstaltungen wurden 2016 noch 37 Prozent, im Jahr 2018 allerdings nur 28 Prozent durchgeführt.“

Für die Zukunft stellt Müller mehrere Forderungen

Begründet habe das Umweltministerium diesen Rückgang unter anderem mit einer unzureichenden Bahnverbindung, der Raumverfügbarkeit und erhöhtem finanziellen Aufwand.
Müller hält das für inakzeptabel: „Die schnellste Bahnverbindung braucht aktuell 1,19 Stunden von Berlin Hauptbahnhof nach Dessau-Roßlau.

Ein Arbeitsweg, der auch einer Präsidentin des Umweltbundesamtes durchaus zumutbar ist, zumal ein Großteil der Strecke mit dem ICE zurückgelegt wird.“ Er kritisiert auch das SPD-geführte Umweltministerium, den Koalitionsvertrag nicht ernst zu nehmen. „Ich fordere die Umweltministerin auf, Dezentralisierung und die Stärkung des ländlichen Raumes nicht nur zu Sonntagsreden heraufzubeschwören, sondern umzusetzen.“

Für die Zukunft stellt Müller mehrere Forderungen: Die Präsidentin solle sich an mindestens zwei Tagen in der Woche am Sitz in Dessau aufhalten, die seit kurzem vakante Stelle des Vizepräsidenten zu besetzen und eine Veranstaltungsquote von 50 Prozent. Das Umweltbundesamt dürfe nicht „als fünftes Rad am Wagen“ wahrgenommen werden, sondern „als Dreh- und Angelpunkt des Umweltbundesamtes“.
Auf Anfrage gab das Uba am Freitag keine aktuelle Stellungnahme. (mz)