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Trödelmarkt in Kleinkühnau fällt aus Trödelmarkt in Kleinkühnau fällt aus: Organisator sauer über Abfuhr vom Ortschaftsrat

Von Danny Gitter 13.04.2016, 11:03
Der Trödelmarkt auf der Alten Landebahn wäre Konkurrenz zum traditionellen Junkersfest.
Der Trödelmarkt auf der Alten Landebahn wäre Konkurrenz zum traditionellen Junkersfest. Lutz Sebastian/Archiv

Kleinkühnau - Uwe Herbst ist sauer, richtig sauer. „3.000 Euro sind für ein Unternehmen wie meins kein Pappenstiel“, schimpft der Inhaber der Köthener Veranstaltungsagentur „dacapo“ und Organisator des Trödelmarktes auf der Alten Landebahn. Diese Summe hat Herbst verloren, weil er nicht wie von ihm geplant, schon am Pfingstwochenende in die neue Flohmarkt-Saison starten kann. Ein Nein des Ortschaftsrats Kleinkühnau hat ihm allerdings ein Strich durch die Planungen gemacht.

Flyer umsonst gedruckt

„Alle Flyer und Plakate sind für den Papierkorb gedruckt worden“, ist er sauer. Auch manch angefragter Händler sei auf den Köthener nicht mehr gut zu sprechen, weil das Pfingstwochenende in Dessau schon fest eingeplant war und lukrative Standorte zum Trödeln an diesem langen Wochenende schon oft mit anderen besetzt sind.

Dabei ist Herbst, der im letzten Jahr auf der Alten Landebahn das erste Mal von Juli bis Oktober vier Flohmärkte veranstaltete, ziemlich optimistisch an die Vorbereitungen der neuen Saison gegangen. „Die Erfahrungen des letzten Jahres waren sehr positiv. Händler schätzten die Atmosphäre. Vier Mal kamen zahlreiche Besucher“, blickt Herbst gerne zurück.

Diesen Schwung, wollte der Köthener Unternehmer, der auch andere regionale Flohmärkte in Nienburg und am Stadion in Leipzig ausrichtet, unbedingt mit in das neue Jahr nehmen und diesmal schon etwas früher in die Saison gehen. Im Februar sprach er deshalb schon beim Dessau-Roßlauer Gewerbeamt vor und überreichte alle benötigten Unterlagen. Unter Vorbehalt gab man ihm eine mündliche Zusage von Mai bis Oktober, jeweils einmal im Monat von Freitag bis Sonntag wieder einen Flohmarkt auf der Alten Landebahn auszurichten. Die Zustimmung der anderen Fachämter und des Ortschaftsrats Kleinkühnau, der in diesem Fall als Nachbar des Geländes ein Vetorecht hat, waren für ihn nur noch eine Formsache.

Keine Konkurrenz zum Junkersfest

Doch dann mit dem schriftlichen Ablehnungsbescheid im März, kam der große Schock. Der Ortschaftsrat Kleinkühnau votierte mit „Nein“ weil zu Pfingsten auch das traditionelle Junkersfest, ein paar hundert Meter entfernt, auf dem Flugplatz stattfindet. „Wenn wir unser Fest ausrichten, dann hat im Umfeld keine Konkurrenzveranstaltung stattzufinden“, verdeutlicht Ralf Schönemann, Ortsbürgermeister von Kleinkühnau und Vorsitzender des ausrichtenden Heimatvereins in Personalunion. Deshalb findet er es legitim vom eingeräumten Vetorecht Gebrauch zu machen. Schönemann begründet das auch damit, dass das Junkersfest eine nichtkommerzielle Veranstaltung ist, die von vielen Ehrenamtlichen getragen wird. „Unsere Engagierten haben es darum verdient, dass sich die Besucherströme nicht teilen“, sagt Schönemann.

Saisonstart mit Minus

„Vielleicht hätten sich die Veranstaltungen gegenseitig befruchtet“, erwidert dagegen Herbst gegenüber der MZ. „Hätte der Veranstalter sich persönlich mit mir in Verbindung gesetzt, hätten wir über eine Lösung diskutieren können“, so Schönemann. Ein thematischer Flohmarkt mit Bezug zum Flugbetrieb wäre für ihn denkbar gewesen. „Jetzt geht meine Saison erst im Juni mit einem Minus los“, ärgert sich Herbst und hofft trotzdem das Beste. (mz)