1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Tödliches Zugunglück auf der Strecke nach Magdeburg: Tödliches Zugunglück auf der Strecke nach Magdeburg: 33-Jähriger wird in Zerbst von Zug erfasst

Tödliches Zugunglück auf der Strecke nach Magdeburg Tödliches Zugunglück auf der Strecke nach Magdeburg: 33-Jähriger wird in Zerbst von Zug erfasst

08.05.2015, 12:13
Eine Regionalbahn.
Eine Regionalbahn. Archiv/dpa Lizenz

Zerbst/Dessau - Am Bahnhof Zerbst ist am Donnerstag gegen 19.25 Uhr ein 33-jähriger Mann bei einem Zugunglück tödlich verletzt worden. Der Mann aus Brandenburg wollte nach nach ersten Erkenntnissen die Bahngleise überqueren und wurde von einem einfahrenden Zug erfasst. Trotz einer Notbremsung wurde der Mann tödlich verletzt. „Ein Fremdverschulden kann derzeit ausgeschlossen werden“, sagte Maik Strömer, Sprecher der Polizeidirektion Dessau.

Die Bahnstrecke zwischen Dessau und Magdeburg war etwa zwei Stunden gesperrt und konnte erst um 21.38 Uhr wieder freigegeben werden. Polizeibeamte des Polizeireviers Anhalt-Bitterfeld wurden mit den weiteren Ermittlung beauftragt. Die Bundespolizei hat das Unglück zum Anlass genommen, nochmals auf die Lebensgefahr hinzuweisen, die bei dem unberechtigten Überqueren von Gleisen besteht. „Züge können Hindernissen nicht ausweichen“, sagte Romy Gürtler von der Bundespolizeiinspektion Magdeburg.

Ein 1 200 Tonnen schwerer Zug mit 100 Stundenkilometern habe einen Bremsweg von über 1 000 Metern. Windrichtungen würden die eigene Wahrnehmung eines heranfahrenden Zuges erheblich beeinflussen. „Ein elektrisch betriebener Zug ist für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er sich schon im Vorbeifahren befindet.“ Auch ein zu nahes Bewegen an den Gleisen könne eklatante Folgen haben, da von den vorbeifahrenden Zügen eine enorme Sogwirkung ausgingen.

Auch vor dem unerlaubten Queren der Gleise wurde noch einmal nachdrücklich gewarnt. „Solche Abkürzungen“, sagt Gürtler, „können, wie dieser Fall gezeigt hat, Leben zerstören. (mz)