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Tierreliefs in der Eyserbeckstraße Tierreliefs in der Eyserbeckstraße: Sorge um ein Stück Dessauer Stadtgeschichte

Von Sylke Kaufhold 29.03.2016, 11:13
Die Tierreliefs schmückten die Hauseingänge in der Thomas-Müntzer-Straße.
Die Tierreliefs schmückten die Hauseingänge in der Thomas-Müntzer-Straße. Lutz Sebastian

Dessau - Seitdem die Abrissbagger in der Eyserbeck-/Thomas-Müntzer-Straße mit ihrem Werk begonnen haben, treibt Christiane Quanz eine Sorge um: „Was wird aus den hübschen Tierreliefs, die über den Hauseingängen und an der Fassade angebracht waren?“ Diese seien sehr hübsch gemacht gewesen und „es wäre schade, wenn sie nun unwiederbringlich verloren gingen“, findet Christiane Quanz und fragt, ob man die Reliefs nicht irgendwo wiederverwenden könnte.

Viele Fragen nach der Rettung

Die MZ gab die Frage an die Wohnungsgenossenschaft Dessau als Eigentümerin der Häuser weiter. Dort war die Frage nach der Rettung der Tierreliefs längst keine neue mehr. „Auch uns haben schon viele Anrufe mit diesem Anliegen erreicht“, berichtet Unternehmenssprecherin Nancy Gradel. Auch in der Denkmalbehörde der Stadt und im OB-Büro seien diesbezügliche Anfragen eingegangen, weiß sie. Seitens der Wohnungsgenossenschaft waren die Reliefs aber schon bei der Vorbereitung der Abrissmaßnahme im Blick. „Bezüglich der Bergung und Sicherung der Eingangselemente haben wir bereits im Sommer 2015 Vorbereitungen getroffen und haben diese im Ausschreibungsverfahren berücksichtigt“, informiert Vorstandsmitglied Nicky Meißner. Die Bergung und Sicherung werde also im Bauablauf Berücksichtigung finden.

Bilder sollen eingelagert werden

Geplant sei zunächst die Einlagerung der Elemente. In den Gremien der Genossenschaft werde man dann über eine zukünftige Verwendung, wie die Integration in Neubau- oder Modernisierungsmaßnahmen des Unternehmens nachdenken, kann Nicky Meißner Christiane Quanz und den anderen Dessauern die Sorge um den Erhalt dieses Stücks Stadtgeschichte nehmen.

Die Häuser wurden Ende der 1920er Jahre gebaut. Sie stehen seit 15 Jahren leer und sind in einem schlechten baulichen Zustand, der eine wirtschaftliche Modernisierung unmöglich macht. Aus diesem Grund hat sich die Wohnungsgenossenschaft Dessau zum Abriss der insgesamt 180 Wohnungen entschieden. (mz)