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Test-Reihen am Simulator

Von Gina Apitz 05.07.2005, 16:58

Roßlau/MZ. - Opel gegen Reh. "Wildunfälle stehen täglich in der Zeitung", weiß Jäger Fritz Brandt und hält deshalb in ganz Sachsen- Anhalt ehrenamtlich Vorträge zu diesem Thema.

So auch am Dienstag vor den zwölften Klassen des Roßlauer Goethe-Gymnasiums, denn die Schule hatte den Experten anlässlich des Verkehrstages eingeladen. Mit Hilfe von Fotos, die Tiere nach solchen Unfällen zeigten, verdeutlichte er die Wucht eines Aufpralls.

"Die Hemmschwelle muss größer werden", appellierte er unterdessen an die Zwölftklässler, sind unter ihnen doch schon zahlreiche Fahranfänger. Seine eindringliche Warnung vor dieser Gefahr stieß bei den Schülern keineswegs auf taube Ohren. "Die Bilder wirkten sehr abschreckend", findet die 18-jährige Julia Lucko. "Ich habe einiges erfahren, was ich noch nicht wusste", resümiert sie.

Genau darum geht es, denn richtiges Verhalten im Straßenverkehr steht an diesem Tag ganz oben auf dem Stundenplan. "Wir wollen erreichen, dass die Schüler in Gefahrensituationen richtig reagieren", steckt Mathelehrer Andreas Hess als Organisator des Verkehrstages das Ziel desselben ab.

Während die elften und zwölften Klassen über Vorträge von Fahrschulen, Diskussionen über Straßenkreuze oder durch Übung mit dem Fahrsimulator auf das Autofahren vorbereitet wurden, drehte sich bei den fünften und sechsten Klassen noch alles "rund ums Rad". Wenn der eigene Drahtesel vorschriftsmäßig ausgestattet war, durfte er mit Hilfe der Fahrradcodierung diebstahlsicher gemacht werden. Ursprünglich sollte das Fahren dann auf einem Radparcours erprobt werden, dem jedoch machte der strömende Regen einen Strich durch die Rechnung. Als Ersatz übte man das richtige Verhalten im Straßenverkehr virtuell, nämlich am Computer.

Von dem miesen Wetter gänzlich unbeeindruckt zeigten sich die siebten und ein Teil der neunten Klassen, die gemeinsam mit ihren Lehrern tropfnass den Leiner Berg (die Siebten) oder das Junkersmuseum in Dessau erreichten. Besser hatten es da die beiden anderen neunten Klassen. Sie fuhren per Zug zum Magdeburger Bahnhof, um dort neben einer Führung einen Einblick in die Rolle des Bundesgrenzschutzes zu bekommen.

Näheres über die Verkehrsphysik, die Aufgaben der Autobahnpolizei und den AOK-Check-Up erfuhren indessen die Schüler der achten Klassen, während die Zehntklässler allesamt den für den Führerschein notwendigen Kurs "Lebensrettende Sofortmaßnahmen" absolvierten. Ob als Fußgänger, Fahrrad- oder Autofahrer, ob der Verkehrstag etwas genützt hat, wird sich wohl erst in der Praxis zeigen.