Tempo 20 und Radstraße Tempo 20 und Radstraße: Wie sieht das Dessauer Johannisviertel nach dem Umbau im Jahr 2020 aus?

Dessau - Teile des Dessauer Johannisviertels sollen perspektivisch als verkehrsberuhigter Gewerbebereich ausgewiesen werden. Dann gilt beispielsweise für die Ferdinand-von-Schill-Straße Tempo 20. Allerdings wäre die Straße keine Einbahnstraße mehr. Man könnte sie in beiden Richtungen befahren. Und ganz bestimmt stünden in der jetzt noch kahlen und holprigen Straße auch Bäume.
Zumindest haben sich das die Besucher des ersten Stadtgesprächs im Dezember 2018 zur geplanten Umgestaltung der Ferdinand-von-Schill-Straße, der Kreuzung an der katholischen Kirche sowie des nördlichen Teils der Zerbster Straße gewünscht. Daran erinnerte Bianca Gorsler vom Sachgebiet Planung des Tiefbauamtes, am Donnerstag im sehr gut besetzten Schwabehaus beim Stammtisch des Theater- und Johannisviertels.
In rund einem Jahr könnte die Umgestaltung im Theater- und Johannisviertel, auch kleines Zentrum Dessaus genannt, beginnen. Momentan befindet sich das Tiefbauamt in der Vorplanung. Das heißt, neben den Bürgern müssen vor allem die Ämter, wie das der Denkmalpflege, Verkehrsexperten oder Grünplaner beteiligt werden.
Die Planer favorisieren sogenannte Senkrechtparkplätze
Welche Bäume einmal in der umgebauten Schill-Straße gesetzt werden sollen, diese Frage konnte Gorsler noch nicht beantworten, da zu früh gestellt. Jedoch gibt es viele andere konkrete Vorstellungen, wie das betrachtete Areal einmal aussehen soll. Bäume in der Schill-Straße werden einige im Abstand von rund acht Metern von den Gebäuden stehen. Die alten Straßenbahnschienen, die sich im Straßenbett befinden, sollen wie ein Accessoire an die Straßengeschichte erinnern.
Die Planer favorisieren sogenannte Senkrechtparkplätze. Auch für die Sicherheit der Radfahrer werde einiges getan, zählte Gorsler unter anderem die Tempo-20-Strecke in Schill-Straße oder nördlicher Zerbster Straße auf. In letzterer soll eine extra Linksabbiegespur für Radfahrer angelegt werden. Die angrenzende Teichstraße soll den Vorplanungen zufolge eine Fahrradstraße werden. Lediglich Pkw zum Parkhaus Teichstraße können dort einfahren.
Trotzdem hatten viele der Gäste im Schwabehaus mit Blick auf die Radler Sicherheitsbedenken. Weshalb der Kreisverkehr an der katholischen Kirche keinen extra Radweg bekommt, adäquat den Kreisverkehren Gropiusallee? Aufmerksam gemacht wurden die Planer auf rund 200 radfahrende Schüler, deren Schulweg durch die Schillstraße und den Kreisverkehr zum Liborius-Gymnasium führt.
Tiefbauamtsleiter Falk Säbel, erinnerte daran, dass die Kavalierstraße keine Bundesstraße mehr ist
Genau die Kinder- und Jugendlichen sind bei den Planungen schon berücksichtigt worden, versicherte das Tiefbauamt. Kinder müssen und können - je nach Alter - laut Straßenverkehrsordnung die Gehwege zum Radfahren nutzen. Die Schill-Straße ist mit Tempo 20 verkehrsberuhigt. Die Kreisverkehre im Stadtteil Siedlung/Ziebigk müssen mehr Verkehr aufnehmen, als der künftige an der katholischen Kirche. Tiefbauamtsleiter Falk Säbel, erinnerte daran, dass die Kavalierstraße keine Bundesstraße mehr ist.
Was die nördliche Zerbster Straße betrifft, auch hierfür gibt es Planungen. Auch dort soll es unter anderem grüner werden. Sämtliche neu zu gestaltenden Straßen und Wege im Johannisviertel sollen einmal eine ähnliche Pflasterung erhalten wie Dessaus Zerbster Straße in Höhe Marktplatz.
Lange fachsimpelten Dessauer sachlich, konstruktiv - verbunden mit ein bisschen Vorfreude auf das, was das Johannisviertel so dringend benötigt: Veränderung. (mz)