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Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Klassenzimmer in Kinosaal verwandelt

Von Martin Linkohr 05.02.2001, 19:49

Köthen/MZ. - Zum Tag der offenen Tür hatte das Köthener Gymnasium An der Rüsternbreite eingeladen. Lehrer und Schüler der Bildungseinrichtung stellten sich den Fragen interessierter Eltern und Kinder.

In den Fachkabinetten der Naturwissenschaften gab es zahlreiche Informationen zu Lehrplänen, Anforderungen und Prüfungen. Zudem konnten sich die jungen Besucher an diversen Wissensrätseln versuchen. Experimente mit Reagenzgläsern und Bunsenbrenner, der Aufbau einfacher Stromkreise sowie Tricks mit Magnetfeldern gaben einen kleinen Einblick in die Fächer Chemie und Physik. Im Biologie-Bereich stand das "Geheimnis Mensch" und die Pflege der Schultiere im Mittelpunkt.

In den Sprachkabinetten wurden die Literatur sowie Erfahrungsberichte zu Schülerreisen vorgestellt. Nicht zu verfehlen war - dank eines Matrjoschka-Pfades in den Fluren - das Russischkabinett. Außerdem wurden Aktivitäten der international anerkannten Unesco-Projekt-Schule (u-p-s) vorgestellt, zum Beispiel das Projekt "Europe in Progress", in dem es um den Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen EU-Ländern geht. Mittlerweile unterhält das Gymnasium allein im Rahmen dieses Projekts Kontakte zu Schulen aus Italien, Norwegen, Spanien und Nordirland. Mit Schülern aus Russland, Israel, Italien und Ungarn beteiligt man sich am Welt-Erbe-Projekt.

Zudem gab es Infos über Schüleraustausch: Wandelte man im vergangenen Jahr mit holländischen Schülern auf den Spuren Anne Franks, werde man sich in diesem Jahr gemeinsam mit Schülern aus den Niederlanden und Nordirland am internationalen Projekt "Der Mensch verändert die Umwelt" beteiligen, blickte u-p-s-Koordinatorin Margit Heinol voraus.

Lehrerin Astrid Lux stellte das Projekt "Soziale Integration" und damit die Zusammenarbeit des Gymnasiums mit der Angelika-Hartmann-Schule vor. Im Klassenraum war eine hohe Mauer aus Pappkartons aufgebaut, die den Grundsatz dieses Projekts symbolisieren sollte: keine Mauern einreißen, sondern Türen öffnen. Durch die Dokumentation gegenseitiger Besuche sowie der Durchführung gemeinsamer Projektwochen und Sportveranstaltungen wurde das Anliegen der Beteiligten widergespiegelt, nämlich behinderten Menschen mit offenen Herzen und ohne Scheu zu begegnen.

In einem anderen Raum wurden im Rahmen des Projekts "Euthanasie" Schülerarbeiten vorgestellt, die sich mit dem bewussten Herbeiführen des Todes Behinderter zu Zeiten des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Regen Zuspruchs erfreuten sich auch die beiden Informatikkabinette der Schule, in denen die Homepage des Gymnasiums vorgestellt wurde. Großes Interesse zog die Präsentation moderner Medien im Geographieunterricht auf sich. Per Videobeamer, mit dem der Bildschirm eines Laptops auf eine große Leinwand projiziert wurde, verwandelte sich das Klassenzimmer in einen Kinosaal. Lehrer Olaf Sedelky stellte das Internet als Informationsquelle sowie die Vorgehensweise für www-Recherchen, auch als Vorbereitung auf das Studium, vor. "Da ist der Unterricht auch ohne Buch möglich", so Sedelky, der sogleich einen digitalen Weltatlas mit zahlreichem Bild- und Videomaterial präsentierte.

Interessiert verfolgte Ortwin Lühmann aus Köthen die Präsentation im Geographieraum. Für ihn sei der Einsatz moderner Medien im Unterricht sehr wichtig. Für seine Tochter wird in diesem Jahr der Wechsel von der Sekundarschule zum Gymnasium anstehen. Demzufolge nutzte die Familie den Tag der offenen Tür, um das Gymnasium An der Rüsternbreite näher kennen zu lernen.