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Stadtumbau Ost Stadtumbau Ost: Alte Kaserne vor dem Abriss

Von Annette Gens 10.03.2003, 18:28

Dessau/MZ. - "In Dessau stehen insgesamt 6 900 Wohnungen leer, etwa 3 200 davon gehören dem städtischen Wohnungsunternehmen, erklärte DWG-Geschäftsführer Joachim Schlichter die Situation. "Wir wollen und müssen uns dem Problem Stadtumbau stellen."

Bereits vor wenigen Wochen hatte die DWG einen Wohnblock in der Kantorstraße im Zuge des Stadtumbaus abreißen lassen. Damit ist unter anderem der Weg für ein lange diskutiertes und geplantes Bauprojekt am einstigen Horten-Standort freigemacht worden. Auch für die Grundstücke in der Elballee 101 bis 117 gibt es Pläne. Die Fläche, die einst zur ehemaligen "Encke-Kaserne" gehörte, werde von der Wohnungsbaugesellschaft im Zusammenhang mit der Neugestaltung im zweiten Bauabschnitt "Am großen Los" betrachtet. Da das Grundstück anders verwertbar ist und die Gebäude seit Jahren nur zum Teil vermietet waren, bot sich das Objekt für das Wohnungsunternehmen zum Abriss an.

Langfristig hatte die DWG mit den verbleibenden Mietern Gespräche geführt. Bis auf zwei Mietparteien seien inzwischen alle anderen mit Unterstützung ihres Vermieters ausgezogen und zumeist in DWG-Wohnungen vermittelt worden. Im Falle der noch besetzten Wohnungen - sie werden derzeit von Studenten genutzt - müssten noch weitere Gespräche geführt werden, um den Betreffenden die wirtschaftlichen und rechtlichen Konsequenzen aufzuzeigen, erklärte die Geschäftsführung. "Wenn wir zu keinem Ergebnis kommen, werden wir gerichtliche Schritte erwägen müssen", versucht DWG-Geschäftsführerin Waltraud Stebner einen Zusammenhang zur Inanspruchnahme von Landesfördergeldern herzustellen. Will die DWG diese finanzielle Hilfe nutzen, ist sie an zeitliche Rahmen gebunden.

Die Elballee wird nicht das einzige Abrissvorhaben sein, das die Wohnungsbaugesellschaft in Angriff nehmen wird. Langfristig, je nach finanzieller Situation, werden Gebäudebestände in der Fröbelstraße, Lorkstraße, Garten- und Turmstraße betrachtet. Etwa 527 Wohnungen können so vom Dessauer Markt genommen werden.

Auch der Bereich Ebertallee mit der ehemaligen Hindenburg-Kaserne werde von der DWG gesondert mittelfristig betrachtet. Schlichter erinnerte daran, dass die Wohnungsbaugesellschaft auf der Immoblienmesse "Rudi" erste Vorstellungen einer Gestaltung des Areals präsentiert hatte. An diesem Konzept werde weiterhin zielstrebig gearbeitet.