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Zerstörungswut im Wald Stadtjäger von Dessau-Roßlau beklagen verstärkt Vandalismus im Wald

Taten im Beckerbruch und in der Muldaue häufen sich. Auch Leitersprossen wurden schon angesägt.

Aktualisiert: 16.11.2021, 14:13
Ein demolierter Ansitz im beckerbruch. Er wurde einfach umgekippt.
Ein demolierter Ansitz im beckerbruch. Er wurde einfach umgekippt. (Foto: Stadt Dessau-Roßlau)

Dessau-Rosslau/MZ/AGE - In Dessau-Roßlau mehren sich die Angriffe auf jagdliche Einrichtungen. Ansitze werden einfach umgekippt. Oder es werden Sprossen von Leitern von Ansitzen angesägt, was laut Kreisjägermeister Michael Mitsching für die Jäger lebensgefährlich werden kann beziehungsweise enormen Schaden verursacht. Laut Mitsching und der Dessau-Roßlauer Stadtverwaltung mehren sich die Angriffe auf Ansitze vor allem im Beckerbruch und damit im hinteren Teil des Georgengartens, in der Muldeaue und vereinzelt auch im Oberluch Roßlau.

Über die Gründe der Zerstörungen könne man nur mutmaßen, sagte Mitsching: Es handele sich vermutlich um eine Mischung aus Vandalismus und jugendlichem Übermut. In wenigen Fällen könne Hass gegen Jäger eine Rolle spielen: In Roßlau seien Jäger schon aufgefordert worden, sich ihr Fleisch in der Kaufhalle zu kaufen.

Mit der Zerstörung gegen jagdliche Einrichtungen gefährden die Verursacher zunächst sich selbst und ihre Mittäter

Mit der Zerstörung gegen jagdliche Einrichtungen gefährden die Verursacher zunächst sich selbst und ihre Mittäter, weil ein Ansitz gut 300 Kilogramm wiegt und beim Umstürzen schwere Verletzungen verursachen kann, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Darüber hinaus entstünden für die Wiederherstellung dieser Jagdeinrichtungen Kosten von bis zu 1.000 Euro, so dass diese Art Sachbeschädigung strafrechtlich verfolgt wird.

Was Kreisjägermeister Mitsching aber noch viel mehr bewegt, ist der Fakt, dass der Vandalismus es den Jägern erschwere, ihre gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen: Vor dem Hintergrund der Schweinepest müsse seinen Worten zufolge die Population der Schwarzkittel unter Kontrolle bleiben und dezimiert werden. Es müsse verhindert werden, dass diese Pest auf Hausschweinbestände übergreift. Wer aber „Jagdeinrichtungen beschädigt, behindert damit die für alle Bürger wichtige Arbeit der Stadtjäger“, erklärte der Kreisjägermeister.

Jäger bitten um Hinweise an die Polizei

Die Stadtverwaltung kündigte an, jedes Delikt an Jagdeinrichtungen zur Anzeige bringen zu. Darüber hinaus bittet sie Bürger, die Vandalismus an Jagdeinrichtungen in den Parks und Wäldern von Dessau-Roßlau bemerken, ihre Beobachtungen der Polizei zu melden.