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Städtisches Klinikum in Dessau Städtisches Klinikum in Dessau: Blick auf neueste Technik

Von Annette gens 02.09.2015, 06:24
Mit Hilfe der neuen Angiographieanlage behandelt Chefarzt Karsten Stock einen Tumorpatienten. Der Patient bekommt die Chemotherapie direkt in den Tumor injiziert. Das sei schonender und effektiver, sagt Stock.
Mit Hilfe der neuen Angiographieanlage behandelt Chefarzt Karsten Stock einen Tumorpatienten. Der Patient bekommt die Chemotherapie direkt in den Tumor injiziert. Das sei schonender und effektiver, sagt Stock. Klinikum Lizenz

Dessau - Die Röntgenuntersuchung von Blutgefäßen - die Angiographie - gehört zu den Routineeingriffen in Kliniken. Exakte Gefäßverläufe lassen sich dabei auf Großbildschirmen sichtbar machen, was die Therapie beispielsweise bei Herzinfarkt- oder Schlaganfallpatienten oder die von Tumorpatienten verbessert.

Im Städtischen Klinikum Dessau sind seit kurzem ein modernes Herzkatheterlabor in der Klinik für Innere Medizin und eine biplanare Angiographieanlage der neuesten Generation in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie in Betrieb. Rund 1,9 Millionen Euro investierte das Klinikum in die neue Technik, die noch bessere, schonendere Behandlungen ermöglicht. Damit ist das Krankenhaus im Dessauer Auenweg wieder auf dem neuesten medizintechnischen Stand und zählt zu den ersten Krankenhäusern des Landes, in denen diese innovativen Anlagen zum Einsatz kommen.

Diese hochmoderne Technik wird während der „Langen Nacht des Klinikums“, in der am Freitag dieser Woche viele Fragen rund um Gesundheit, Krankheit und modernste Behandlungsmethoden beantwortet werden, gezeigt. Übermorgen, am 4.September haben alle Interessierten zwischen 19 und 23.30 Uhr die Möglichkeit für eine viereinhalbstündige Abendvisite. „Wir werden nicht nur Labore, OPs und Behandlungsräume öffnen, sondern auch Blicke in die Küche und in technische Bereiche ermöglichen“, macht Verwaltungsdirektor André Dyrna neurig auf sein Haus.

Das umfangreiche Programm samt Übersicht über Führungen, Aktionen, Rettertrainings sowie Musik- und Kulturbeiträgen wird zum Tag auf dem Krankenhausgelände erhältlich sein.

Das Motto des Abends spiegelt sich gleich in der Cafeteria des Klinikums wider. „Herz“lich willkommen heißt es dort. Im Speisesaal wird ein großes Herz von knapp vier Metern Länge, 2,35 Meter Breite und über zwei Metern Höhe aufgebaut, durch das die Besucher hindurchspazieren können. Das begehbare Organmodell ist eines von vielen Angeboten, mit denen wissbegierige Nachtschwärmer auf Tuchfühlung gehen können. Darüber hinaus gibt es Naht- und Eingipskurse. Wer will, kann sich Operationstechniken erklären lassen oder diese selbst mal an Modellen ausprobieren. Einzelne Kliniken bieten Livetests wie Herzultraschalluntersuchungen an und auch kulturelle Ansprüche werden erfüllet mit Ausstellungen, Lesungen und Live-Musik.

Insgesamt werden zwölf verschiedene Führungen für rund 900 Besucher am Veranstaltungsabend angeboten. Hinzu kommen zwei Vorträge unter dem Titel „Pathologie“ und „Wissenschaft verstehen“, die 200 Gäste erleben können. Gearbeitet werde mit Rücksicht auf die im Haus befindlichen Patienten und aus organisatorischen Gründen mit limitiertem Ticketsystem, erklärte Dyrna.

Auch wenn die Besichtigungsklassiker OP- und Kreißsaal immer sehr stark nachgefragt sind, „lohnen sich unbedingt Ausflüge in weniger medizinisch orientierte Bereiche“, empfiehlt Dyrna zum Beispiel die zur Küche, zur Klimaanlage oder ins Heimatmuseum, wo u.a. die Geschichte der Pflege dokumentiert ist.

Das Städtische Klinikum hat sich für seine sechste Lange Nacht wieder viele Partner geholt. So werden unter anderem mehr als 20 Selbsthilfegruppen über ihre Arbeit informieren und als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. (mz)