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Stadtderby in Dessau Stadtderby in Dessau: Duell zwischen TSV Mosigkau und DSV 97 erfüllt die Erwartungen

Von Felix Zilke 21.11.2016, 15:31
Toni Gerngroß (grün) und der TSV Mosigkau gewann verdient gegen Marcel Merkel (rot) und den DSV.
Toni Gerngroß (grün) und der TSV Mosigkau gewann verdient gegen Marcel Merkel (rot) und den DSV. Bösener

Dessau - Beide Mannschaften bildeten nach 90 Minuten ihre Team-Kreise - symbolisch für den Zusammenhalt. Jedoch war ein Kreis deutlich lauter und fröhlicher gestimmt. Grund zur Freude hatten die Spieler des TSV Mosigkau nach dem 3:1-Derbysieg gegen den Dessauer SV 97.

Während Mosigkau-Trainer Rainer Müller den Sieg und die Freude genoss, musste DSV-Trainer Jens Kreibich das Geschehene erstmal verarbeiten. Er war nach der Derbypleite sichtlich angefressen.

DSV-Coach: „Wir waren einfach schlecht“

Das lag vermutlich zum einen an der schwachen Leistung seines Teams, hatte aber auch noch andere Gründe. „Solche Spiele arbeiten in mir noch lange“, sagte Kreibich am Sonntagmorgen.

Mit etwas Abstand fiel es ihm leichter, alles zu bewerten. „Insgesamt war es ein schwaches Landesklasse-Spiel, wir waren einfach schlecht“, so das Statement des DSV-Coaches. Es war absolut kein Spiel für Fußball-Ästheten.

Aber das konnte man vorher bei diesen Witterungsbedingungen auch nicht unbedingt erwarten. Was die 118 Zuschauer erwarten konnten, war ein Derby, das durch Kampf, Leidenschaft, Emotionen und Spannung lebte. Und genau das wurde auch erfüllt.

Allerdings hätte man die erste Hälfte gut und gerne weglassen können. Beide Mannschaften neutralisierten sich.

Eine letzte halbe Stunde voller Highlights

In der 60. Minute gab es dann die Schlüsselszene der Partie. Daniel Große kam in Abseitsposition an den Ball und wurde vom Torhüter zu Fall gebracht.

Der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß, den Patrick Heinelt sicher zur Führung verwandelte. Es war der Dosenöffner für eine letzte halbe Stunde voller Highlights. Im Anschluss hätte der Gastgeber das Spiel frühzeitig entscheiden können.

„Von den Chancen her haben wir es uns aufgrund der zweiten Halbzeit verdient“, sagte Daniel Große, der insgesamt ein starkes Spiel machte und einer der Sieggaranten war.

Viele Konterchancen wurden aber zu leichtfertig vergeben. Es dauerte bis zur 80. Minute als Justin Lewik den TSV erlöste. Leider war im Vorfeld ein klares Foulspiel an einem Kicker der 97er übersehen worden, so dass auch beim 2:0 ein fader Beigeschmack blieb. Als Marcel Merkel in der 84. Minute mit der ersten richtig guten Chance der Gäste noch den Anschlusstreffer erzielte, kam noch einmal Spannung auf.

Mosigkau kletterte auf Rang sieben. Der DSV 97 rutschte auf Platz zehn.

Der neue Tabellenführer ist der CFC Germania. Die Köthener gewannen 3:1 gegen den SV Pouch-Rösa.

Der SV Friedersdorf dagegen musste sich mit einem 1:1-Remis gegen Gräfenhainichen begnügen und damit die Tabellenführung abgeben. (mz/fz)

Verdienter Sieg der Mosigkauer

Zwei Minuten vor Schluss sah dann TSV-Abwehrspieler Martin Kreideweiß noch eine überzogene Gelb-Rote Karte aufgrund eines Zeitspiels.

Doch Sebastian Rech machte in der Nachspielzeit endgültig den Deckel drauf und ließ alle Mosigkauer jubeln. Zu guter Letzt erhielt ein Reservespieler der 97er noch einen Platzverweis. „Ich will nicht die Schuld bei den Unparteiischen suchen, beide Rote Karten hätten nicht sein müssen.

Aber das sind Fehler der anderen, wir müssen auf unsere Fehler schauen und da haben wir viele gemacht“, so ein enttäuschter Kreibich, „die Jungs waren alle deprimiert.“ Ein fader Nachgeschmack bleibt, was am verdienten Mosigkauer Sieg aber nichts ändert. (mz)