Nur noch 20 statt 24 Räume, keine Lagerräume mehr Stadt streicht Klassenräume von neuer Regenbogenschule in Dessau zusammen
Die Stadt Dessau-Roßlau will das Raumprogramm der Regenbogenschule für geistig Behinderte um ein Drittel zusammenstreichen. Das würde geld sparen und sei ausreichend, argumentiert die Verwaltung.
Dessau/MZ. - Die neue Regenbogenschule für geistig behinderte Kinder soll nach dem Willen der Stadtverwaltung deutlich kleiner werden als zunächst geplant. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, über die zuerst im Bildungsausschuss am kommenden Dienstag und final im Stadtrat am 19. Juni abgestimmt wird.
Von über 5.000 auf nur noch 3.800 Quadratmeter geschrumpft
Das sogenannte Raumprogramm, in dem festgeschrieben ist, wie viel Platz für Klassenräume aber auch Flure, Abstellkammern und Büros gebraucht wird, wurde deutlich nach unten angepasst. Das erste Raumprogramm sah noch eine Nutzungsfläche von insgesamt 5.833 Quadratmetern vor, während der aktuelle Plan nur noch von 3.834 Quadratmetern ausgeht. Das ist eine Reduzierung um fast 2.000 Quadratmeter oder 34 Prozent.
Die Zahl der Klassenräume wurde von 24 auf 20, die der Gruppenräume ebenfalls von 24 auf 20 und die der Lagerräume sogar von 20 auf null zusammengestrichen. Dafür soll es jetzt einen 60 Quadratmeter großen „Mehrzweckraum“ geben.
Zahl der Schüler wird höher als zunächst geplant
Die Stadt begründet die Änderungen mit Kostenersparnissen und Vergleichen zu anderen Sonderschulen, die ähnliche Raumgrößen vorhalten würden. So hätten jedem Schüler nach dem ersten Konzept rein rechnerisch 36 Quadratmeter zur Verfügung gestanden. In einer vergleichbaren Schule für geistig-Behinderte in Nienburg werde dagegen nur mit 20 Quadratmetern pro Schüler gerechnet.
Auch die Zahl der Schüler pro Klasse wird offenbar höher sein als zunächst geplant. Während in einem Erlass des Bildungsministeriums Sachsen-Anhalt sieben Schüler pro Klasse als Mittelwert genannt werden, habe die Schule erklärt, dass man auch mit acht Schülern planen könne, um größere Räume zu erhalten. Die vorgeschlagenen 20 Unterrichtsräume deckten den Bedarf von 149 Schülern, mit denen man rechne. Bei sieben Schülern je Klasse könnte man 140 Schüler aufnehmen, bei acht Schülern je Klasse 160, und sollten die Klassen auf neun Schüler anwachsen, würde man sogar 180 Kinder unterbringen können. Die Klassenräume sollen 60 Quadratmeter groß werden.
Um den Neubau der Regenbogenschule gibt es seit vielen Jahren Diskussionen. Zuletzt hatte es Streit um den Standort gegeben. Nach langer Diskussion mit Oberbürgermeister Robert Reck wurde die Bernburger Straße als neuer Standort festgelegt. Reck will jedoch beim Neubau sparen und nicht die zunächst veranschlagten 40 Millionen Euro ausgeben. Im Haushalt wurden nun nur noch 24 Millionen Euro eingestellt.