Spenden Spenden: Kleider, Toaster, Kuscheltiere
Roßlau/MZ. - Berge von Spenden türmen sich in einer Halle der Schiffswerft. Kleidung, Bettwäsche, kleine technische Geräte wie Föne, Rasierapparate, Toaster, Kaffeemaschinen sind neben Geschirr, Lampen, Kinderwagen und viel Kinderspielzeug zu finden. Überall schauen Kuscheltiere hervor, die förmlich darauf warten, in Kinderhände zu gelangen. "Es sind sehr schöne Spenden", freut sich Hannelore Sauermilch, Vorsitzende der Initiative "Frauen für Frauen", die gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen das Gut an die vom Hochwasser betroffenen Familien verteilen möchte. Daher wurde am Sonnabend auf das Werftgelände eingeladen.
Gisela Thiel aus der Hauptstraße ist dankbar für die Unterstützung und am Sonnabend schon fündig geworden. Einen Fön kann sie gut gebrauchen, auch ein Bügeleisen. Sohn Marcus hat einen Turm für seine CD''s entdeckt. "Ich finde im Moment nicht viel zu Hause", sagt Frau Thiel fast entschuldigend. Ihr Hausrat ist noch in Kisten verstaut, ebenso ein Großteil der Kleidung, denn alles musste vor der hereinströmenden Rossel gerettet werden. Viele Bekannte, Freunde und Arbeitskollegen ihres Lebenspartners hatten damals mit zugepackt, bedankt sie sich für die Hilfe.
Jetzt zieht langsam wieder Ordnung ins Haus ein, doch das Wasser hat zu viele Spuren hinterlassen. Das Hinterhaus, in dem die Familie lebte, ist unbewohnbar. Das Vorderhaus, in dem sie jetzt wohnt, war schon vor dem Hochwasser in renovierungsbedürftigem Zustand. Wie hoch hier das Wasser stand - 20 oder 30 Zentimeter -, kann die Frau nicht sagen, denn sie war während der Katastrophe vorrübergehend bei ihren Eltern in Zerbst und nur zum Füttern der Tiere nach Roßlau gekommen. Mit Mut versucht Frau Thiel nun nach vorn zu schauen. "Wo eine Tür zugeschlagen wurde, öffnet sich eine neue", sagt sie leise und schaut weiter nach Dingen, die sie jetzt so nötig braucht.
Die Hilfsbereitschaft, Sachen zur Verfügung zu stellen, "ist über Ländergrenzen hinweg sehr groß", stellt Hannelore Sauermilch von der Fraueninitiative freudig fest. Doch der Bedarf an Kleidung, insbesondere hier in Roßlau, nicht sehr gegeben. Dennoch sollen die vom Hochwasser Betroffenen noch einmal am Mittwochnachmittag Gelegenheit haben, aus den Spenden auszuwählen. Sachen, die dann übrig bleiben, sollen dem DRK angeboten werden. Was nicht nutzbar ist, muss entsorgt werden.