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Tritt Ex-CDU-Mann bei OB-Wahl an? Spekulationen um Mau - Roßlauer lässt Ambitionen offen - AfD will eigenen Kandidaten

14.04.2021, 12:48

Dessau-Roßlau - An Kandidaten mangelt es im Rennen um das Dessau-Roßlauer Rathaus mittlerweile nicht mehr. Aktuell wollen sich acht Bewerber am 6. Juni der Wahl stellen. Dass weitere auf den Plan treten, gilt als ausgemacht - mögliche Überraschungen inklusive.

Vor allem hat die AfD, immerhin drittgrößte Kraft im Stadtrat, bislang weder einen eigenen Kandidaten aufgestellt noch sich für eine Unterstützung ausgesprochen. Namen machen gleichwohl seit einiger Zeit die Runde in der Stadt.

Mau ist wegen der Wahl von Laschet zum CDU-Vorsitzenden ausgetreten

Des Öfteren ist etwa von Hans-Joachim Mau als möglicher AfD-Kandidat die Rede. Mau saß noch bis 2019 für die CDU im Stadtrat und leitete den Wirtschaftsausschuss als Vorsitzender. Nach MZ-Informationen ist der Baufinanzierungsspezialist aus Roßlau jedoch Anfang dieses Jahres bei den Christdemokraten ausgetreten. Als Grund soll er die Wahl Armin Laschets zum CDU-Parteivorsitzenden angegeben haben. Aus CDU-Kreisen ist ferner zu hören, dass man zunehmend mit Maus Ansichten gefremdelt habe.

Gespräche zwischen der AfD und Mau bestätigte der AfD-Fraktionsvorsitzende Andreas Mrosek am Donnerstag gegenüber MZ. Diese hätten jedoch letztlich nicht in einer Zusammenarbeit gemündet. „Herr Mau wird nicht für die AfD antreten“, sagte Mrosek. „Seine Antwort war, dass er in Rente geht und diese auch genießen will.“

Mau selbst dementierte Ambitionen auf eine eigene OB-Kandidatur auf MZ-Nachfrage indes nicht. „Ich sage mal, am 10. Mai ist Anmeldeschluss“, erklärte er und unterstrich dabei zugleich, dass aus seiner Sicht eine politische Unterstützung für eine Kandidatur keine Rolle spiele. „Ralf-Peter Weber tritt für alle an, Peter Kuras ist für alle angetreten.“ Zur Zeit ist Mau neben seinem Beruf auch Vereinsvorsitzender beim Wirtschaftskreis Roßlau.

AfD plant eigene Aufstellungsversammlung - und hüllt sich in Schweigen

Die AfD jedenfalls wird laut Mrosek nun eben doch einen Kandidaten aus den eigenen Reihen wählen. „Dafür wird es eine Aufstellungsversammlung geben.“ Wann und wo, das sei noch unklar. Auch eindeutige Bewerber hätten sich in seiner Partei noch immer nicht gefunden. „Es kann sein, dass am Ende drei oder vier Mitglieder ihre Ambitionen erklären oder vorgeschlagen werden, es kann bei einem bleiben.“ Ob er selbst einen Favoriten habe, verriet Mrosek nicht.

Noch sei alles denkbar, auch, dass eine Frau als OB-Kandidatin für die AfD antrete. Schließlich herrsche Gleichberechtigung. „Frauen sind im Kreisverband sehr stark vertreten, ihr Anteil könnte sogar bei 50 Prozent liegen.“ Sollte sich die Partei tatsächlich für eine Frau aussprechen, wäre es die erste und vermutliche einzige Kandidatin im Wahlkampf.

Mit der Linken hat sich eine weitere Kraft im Stadtrat ebenfalls noch nicht zur OB-Wahl positioniert. Ob möglicherweise einer der parteilosen oder überparteilichen Kandidaten unterstützt oder ein eigener Bewerber ins Rennen geschickt wird, darüber hatte sich die Partei zuletzt noch nicht geäußert. (MZ/Daniel Salpius)