Sieger aus Pächterhaus
Dessau/MZ. - Und immer gilt ein Blick der Uhr. 18 Uhr sollen die Gerichte fertig sein. Und die Zeiger rücken unaufhaltsam vor.
Fünf Stunden zuvor hat der Wettstreit begonnen. Initiiert vom Kochverein Dessau wetteifern Max Guselnikov aus Rephun's Garten Zerbst, Enrico Willing vom Schloss Wendgräben bei Zerbst, Christopher Fartak aus der Mariannenklause Dessau, Tim Schachtschabel aus der Weinstube Pächterhaus Dessau, Florian Novotny vom Musikhotel Goldener Spatz Jeßnitz und Marcus Guschke vom Country Park Hotel Brehna um den Sanobub-Pokal.
Zum bereits achten Mal hat ihn die Sanobub Vertriebs GmbH Zerbst ausgelobt. "Die Jugendlichen werden mit dem Wettbewerb motiviert", findet Firmenchef Fritz Krause und kündigt an, dass es nicht der letzte Wettbewerb gewesen ist. "Nicht zuletzt ist hier zu sehen, was die Jugendlichen können", erzählt er.
Drei-Gänge-Menü
Schließlich sind die sechs Finalisten des zweiten bzw. dritten Ausbildungsjahres aus mehr als 20 Bewerbungen ausgewählt worden, erzählt Küchenmeister Norbert Böhm, der Vorsitzende des Kochvereins Anhalt-Dessau e.V., der an diesem Abend die Kochmütze für den Wettbewerb aufhat. Die jungen Leute mussten aus dem für alle einheitlich vorgegebenen Warenkorb ein Drei-Gänge-Menü für sechs Personen entwerfen. "Und dabei hat die Kreativität erstaunt", zollt Böhm Lob.
Der Küchenmeister, der junge Leute an der BBS III in Dessau ausbildet, sitzt gemeinsam mit Silvio Imkamp vom Kochverein und Franz-Gerhard Kozlik (VSG GmbH in der Kantine des Umweltbundesamtes) in der Jury. Und die bekommt nun die Speisen als erstes kredenzt, bevor später auch die Gäste - darunter Sponsoren und Eltern - sich die Terrinen, Rouladen oder Mousse-Variationen auf der Zunge zergehen lassen können.
Und wer hat gewonnen? Dem Country Park Hotel Brehna ist es nicht gelungen, den Pokal zum dritten Mal in Folge zu erringen. Doch enttäuscht war der Brehnaer Finalteilnehmer Marcus Guschke nicht, sondern strahlte wie der überraschte Sieger Tim Schachtschabel vom Pächterhaus in Dessau. Max Kozelnikov aus Rephun's Garten wurde Dritter, die drei anderen Finalisten jeweils Vierter.
Training für Prüfung
"Verlierer gibt es nicht", betont Andreas Heide vom Kochverein. Vielmehr konnten die jungen Leute sich trainieren und eine Ahnung erhalten, wie es ähnlich zu ihrer Abschlussprüfung zugeht. "Schon unter den Finalisten zu sein, war großartig", finden die Eltern des Siegers, Uta und Gerd Schachtschabel, die den gesamten Pokalwettbewerb loben, weil sich die Auszubildenden dabei ein Stück weit ausprobieren können.
Auch Schachtschabels Gaumen musste zu Hause mehrmals herhalten, um die am Ende prämierte Rinderroulade mit Pilzfüllung und Thymian sowie die glasierten Prinzessbohnen zu kosten. "Rouladen haben wir jetzt satt", sagen sie lachend. Und auch ihr siegreicher Sohn versichert: "Rouladen werden nicht so schnell wieder gekocht."