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Schutz ist schwierig  Schutz ist schwierig : Teure E-Bikes bei Dieben in Dessau immer begehrter

Von Detmar Oppenkowski 23.12.2019, 13:21
Uwe Seeger von „Little John Bikes“ sagt, dass man sein E-Bike mit zwei Schlössern sichern soll. Das Bügelschloss hat zusätzlich eine Handy-App.
Uwe Seeger von „Little John Bikes“ sagt, dass man sein E-Bike mit zwei Schlössern sichern soll. Das Bügelschloss hat zusätzlich eine Handy-App. Th. Ruttke

Dessau-Rosslau - Es ist mehr als ein Ärgernis: Wer mal eben mit dem Fahrrad zum Einkaufen fährt und seinen Drahtesel am Radständer abschließt, weiß in Dessau-Roßlau nie, ob das Zweirad nach der Shoppingtour noch da ist oder ob Unbekannte die Zeit genutzt haben, um Vorderrad, Distanzmesser oder Klingel abzubauen. Immer wieder wird auch öffentlich, dass Räder aus Wohnhäusern gestohlen werden. Besonders beliebt bei den Langfingern sind teure Velos - vor allem E-Bikes.

Beim Radshop „Little John Bikes“ ist beispielsweise jedes vierte verkaufte Bike mittlerweile ein Elektrofahrrad. Deren durchschnittlicher Anschaffungspreis bewegt sich zwischen 2.000 und 4.000 Euro. Dass man so ein Rad, sollte es gestohlen werden, je wiedersieht, gilt als eher unwahrscheinlich.

830 gestohlene Fahrräder wurden 2018 gemeldet, darunter 93 Elektrofahrräder

Auf MZ-Nachfrage teilt die Polizeiinspektion Dessau-Roßlau mit: 830 Räder sind in Summe im Jahr 2018 im gesamten Stadtgebiet als gestohlen gemeldet worden. Darunter auch 93 Elektrofahrräder. Für das laufende Jahr liegt zwar noch kein abschließender Bericht vor. Aber die Zahlen sollen bislang geringer sein. Wie hoch genau, wird nicht gesagt.

Während in der Statistik nicht erfasst wird, wie hoch die Schäden genau sind, kann die Polizei indes sagen, wo die Diebe besonders häufig zuschlagen. „Fahrräder und E-Bikes werden vorrangig auf Gehwegen vor Bahnhöfen, Schulen, Einkaufszentren und Arztpraxen entwendet. Ferner bilden Kellerräume in Mehrfamilienhäusern einen Schwerpunkt“, so ein Sprecher. Über die Diebe weiß man wenig. „Die Täter und Tatstruktur bei diesem Deliktsfeld sind vielfältig. Beschaffungskriminalität spielt aber eine Rolle.“

Wie sichert man sein teures E-Bike am besten?

Aber was kann man machen, um sein E-Bike richtig zu sichern? „Es gibt nicht die eine, sondern mehrere kombinierte Möglichkeiten“, sagt Uwe Seeger von Radshop „Little John Bikes“. „Wenn man sein Rad beispielsweise länger abstellt, sollte man das Display, den Akku und den Sattel, falls dieser einen Schnellspanner hat, abmachen und mitnehmen“, rät der Fachmann als ersten Schritt.

Zudem sollte man darüber nachdenken, ob man sich zwei Schlösser zulegt - sowohl ein Falt- als auch ein Bügelschloss. „Mit dem einen sollte man sein Rad an einem festen Gegenstand anschließen, etwa an einem Geländer. Mit dem anderen kann man sein Vorderrad sichern.“ Wichtig sei, dass man sich Schlösser zulege, die eine hohe Sicherheitsstufe haben. „Denn um die zu knacken, brauchen Langfinger Zeit. Das schreckt ab.“

Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt Seeger, dass man zusätzlich noch eine Wertgarantie, also eine Versicherung, abschließt, da der Hausratschutz Fahrräder häufig nur bis zu einem gewissen Betrag absichere und Betroffene, deren teures E-Bike gestohlen wurde, auf einem Teil der Kosten sitzen bleiben. (mz)