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Schülerpraktikum Schülerpraktikum: Auf der Suche nach dem Traumberuf

Von Jenny Gardke und Kathrin Lorisch 06.06.2002, 17:15

Roßlau/Coswig/MZ. - Dass es gar nicht so leicht ist, einen geeigneten Beruf zu finden, haben die Schüler des Goethe-Gymnasiums Roßlau und Albert-Schweitzer-Gymnasiums Coswig in dieser Woche festgestellt. Während eines vier- oder fünftägigen Praktikums konnten sie schon einmal einen kleinen Einblick in die Arbeitswelt gewinnen.

Johannes Schultheiß und Michael Gernoth aus der 11. Klasse des Goethe-Gymnasiums absolvierten ihr Schülerpraktikum bei der Firma Bader Katamarane in Roßlau. Dazu hatten sie sich nach einem Gespräch mit Firmeninhaber Burkhard Bader entschieden. "Er bot uns an, bei ihm zu arbeiten, und das Angebot, mit einem Katamaran zwei Tage lang auf der Elbe unterwegs zu sein, klang auch sehr verlockend", so der 17-jährige Johannes. "Außerdem habe ich mich schon immer ein wenig für Schiffbau interessiert", wirft Michael Gernoth ein.

Aber in diesem Beruf später zu arbeiten, können sich die beiden nicht vorstellen, denn "die Arbeit ist doch sehr hart". Dazu gehörten zum Beispiel Tätigkeiten wie Laminieren, Aufräumarbeiten "und das Steuern eines Schiffes ist auch gar nicht so leicht", hat Michael auf der Elbetour mit einem Katamaran von Roßlau nach Hamburg-Wedel erlebt, wo das Schiff mit einem Segelmast ausgerüstet wurde. Trotzdem bereuen Johannes und Michael ihre Wahl nicht.

Auch Olivier Nehring aus Coswig ist mit seinem Praktikumsplatz sehr zufrieden. Für ihn als Leseratte lag es nahe, einmal in den Arbeitsalltag der Coswiger Buchhandlung "Buch & Kunst" hineinzuschauen. Zusammen mit seiner Klassenkameradin Jana Reinert packte er Waren aus, räumte Regale ein und stellte Warenlisten zusammen. Auch in Zukunft will Olivier in der Wirtschaft tätig sein, "aber als Buchhändler verdient man einfach zu wenig", gibt er zu.

Auch die 17-jährige Corinna Rauschenberg aus Coswig hat ihr Berufsziel schon fest vor Augen. Da sie einmal im medizinischen Bereich arbeiten will, fiel ihre Wahl auf die Herzklinik Coswig. Von sieben bis 13 Uhr war sie damit beschäftigt, an Patienten Essen auszuteilen, sie zu Untersuchungen zu bringen und den Schwestern bei ihren Aufgaben zu helfen. "Die Arbeit hier macht mir sehr viel Spaß, und ich wurde in meinem Berufswunsch bestärkt", schätzt sie ein.

Einen ähnlichen Tagesablauf hat auch Christoph Heinrich aus Roßlau. Er macht sein Praktikum im Alten- und Pflegeheim "Elbe-Fläming" in Roßlau. "Eigentlich hatte ich mich im Theater Dessau beworben, doch dort hat es nicht geklappt. Da meine Mutter im Seniorenheim arbeitet, entschied ich mich, mein Praktikum hier zu absolvieren". Auf seinem täglichen Plan standen das Austeilen von Essen, Spaziergänge mit den älteren Leuten und "sich einfach mal mit ihnen zu unterhalten". Freude bereitete es den Senioren auch, als Christoph seine Sangeskünste zum Besten gab. In diesem Beruf zu arbeiten, kann er sich allerdings nicht vorstellen, da diese Arbeit sich von seinen sonstigen Interessen stark unterscheidet und auch sehr anstrengend ist.

(Die Autorinnen absolvieren zur Zeit ein Schülerpraktikum in der MZ-Lokalredaktion.)