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Schulen und Firmen bei «Zukunft Pharma» im Boot

Von HEIDI THIEMANN 23.06.2009, 17:34

DESSAU/MZ. - Am Dienstag haben sie die Teilnahme am Projekt mit ihrer Unterschrift besiegelt: Pharmafirmen, Schulen, Institutionen, Ämter und die Arbeitsagentur. "Zukunft Pharma will aktiv dazu beitragen, den passenden Nachwuchs für die Unternehmen zu finden", fasste Bärbel Schärff, Geschäftsführerin des IHK-Biz das Anliegen des Projektes zusammen.

"Der Kontakt zwischen der Wirtschaft und den Schulen ist wichtig", sagte Sabine Onesciuc, Leiterin Personalwesen bei Bayer Bitterfeld. Zwar erhalte das Unternehmen jährlich viele Bewerbungen, doch schon jetzt machen sich rückläufige Schülerzahlen bemerkbar. "Wir brauchen aber die Auszubildenden der Zukunft." Nicht nur aus diesem Grund ist das Projekt "Zukunft Pharma" für Bayer interessant. Sieben Berufe werden in Bitterfeld ausgebildet, als achter soll der Pharmakant hinzukommen. Bislang aber gibt es solch eine Ausbildung in Sachsen-Anhalt nicht und könnte mit Hilfe des Projekts angeschoben werden.

Darin, den Schülern die Anforderungen in der Berufswelt näher zu bringen, sieht Lehrerin Regina Hoffmann vom Köthener Ludwigsgymnasium Vorteile von "Zukunft Pharma", schließlich studiere nicht jeder Abiturient. Die Schüler so früh wie möglich ans Berufsleben heranzuführen, ist auch das Anliegen von Klaus Abramowski, dem Leiter der Dessauer Friedensschule. "Ganz wichtig" nennt er das Projekt deshalb und ist sich sicher, "in Dessau-Tornau ist das Ende des Wachstums noch nicht erreicht. Der Pharmastandort hat Zukunft und braucht Nachwuchs".

Und beide - Betriebe und potentiellen Nachwuchs - zusammenzubringen, ist Anliegen von Beate Pabel, die das Projekt im IHK Biz leitet. Unterstützt mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds der EU sollen mit "Zukunft Pharma" bis Februar 2012 in der Region 60 Ausbildungsplätze passgenau besetzt werden.

Naturwissenschaftlich und Technik begeisterte Schüler sollen deshalb mit den Ausbildungsmöglichkeiten in der Pharmabranche und mit den Betrieben bekannt gemacht werden. "Oftmals wissen die Schüler nicht, welche Möglichkeiten sich hier bieten", erklärt Pabel. Mit Infoständen bei Tagen der offenen Tür an Schulen, mit Schnuppertagen bei Unternehmen in den Herbstferien oder mit Betriebsbesichtigungen für interessierte Schüler soll deshalb Aufklärung betrieben, Begeisterung geweckt werden.

Außerdem soll den Schülern auch geholfen werden, wenn es um die Bewerbung im Unternehmen geht. Zum einen ist das Training von Vorstellungsgesprächen angedacht, zum anderen sollen Lehrer bekannt gemacht werden mit den Anforderungen von betrieblichen Assessment-Centern. Auch auf der Homepage von "Zukunft Pharma", die momentan erstellt wird, soll es diverse Hilfen geben, beispielsweise einen Eignungstest.

Viele weitere Ideen gibt es noch, beispielsweise einen Schüler-Arbeitskreis, in dem sich Auszubildende und an der Ausbildung Interessierte austauschen können. "Das Projekt ist weiter ausbaubar", sagte dazu IHK-Biz-Geschäftsführerin Schärff. Und bezog das auch auf Schulen und Pharmaunternehmen - nicht nur im IHK-Kammerbezirk Halle-Dessau.