Schloss Georgium Schloss Georgium in Dessau: Kooperation mit Stiftung gibt Rückenwind

Dessau - Die Unterschriften scheinen nur noch Formsache zu sein. Und doch wünscht sich Dessau-Roßlaus Kultur- und Wirtschaftsdezernent Robert Reck, dass zwei Männer die Zeit für ein Treffen und die erforderlichen Unterschriften bald finden mögen und damit ein Zeichen setzen.
Unterschriften unter Vertrag fehlen noch
Gemeint sind Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Peter Kuras und Christian Phillipsen, Generaldirektor der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt. Noch fehlen ihre Unterschriften unter einem Kooperationsvertrag, der im Rathaus schon erste Wirkung zeigt.
Was die weiteren Baumaßnahmen im Schloss Georgium angeht, so soll dessen Sanierung bis 2019 mit Unterstützung der Landesstiftung Dome und Schlösser vorangetrieben und abgeschlossen werden. Der Stadtrat hatte dem Entwurf einer Kooperationsvereinbarung im Dezember 2016 in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt.
Projektbeauftragter hat Büro im Rathaus bezogen
Im Januar bezog mit Prof. Thomas Nestler der Projektbeauftragte der Landesstiftung ein Büro im Rathaus. Er soll künftig im Georgium die Zügel in die Hand nehmen. Nestler lebe in der Stadt, freut sich Reck über den Baufachmann mit Erfahrung bei der Sanierung anderer Museen. Der neue Koordinator dürfte damit das Dilemma um die Sanierung des Georgiums hautnah verfolgt haben.
Niemand hatte geahnt, dass die in den Jahren 2011 bis 2014 geplante Sanierung das Schloss in eine ewige Baustelle verwandeln würde. Doch die Arbeiten gerieten ins Stocken, nachdem größere Schäden als erwartet festgestellt worden und die Fördermittel aus einem Unesco-Bundesprogramm aufgebraucht waren.
Arbeiten musste Ende 2014 unterbrochen werden.
Ende 2014 mussten die Arbeiten unterbrochen werden. Die Anhaltische Gemäldegalerie, mit einem Bestand von rund 2 000 Gemälden die größte Sammlung Alter Meister in Sachsen-Anhalt, behilft sich seitdem mit Zwischenlösungen: Ein Teil der Werke ist im Johannbau zu sehen oder in Sonderausstellungen in der Orangerie, zudem in Kunstmuseen im In- und Ausland.
In den ersten beiden Bauabschnitten wurden im Georgium statische Baufehler behoben, die aus dem Schlossumbau im 19. Jahrhundert resultierten. Es wurde Elektrik erneuert und eine Treppe im Mezzanin eingebaut, um weitere Ausstellungsflächen zu erschließen. Installiert ist im Schloss inzwischen auch ein Fahrstuhl.
Letzter Bauabschnitt wird eine Herausforderung
Der dritte und hoffentlich letzte Bauabschnitt unter Regie von Nestler wird nochmals zu einer Herausforderung, ahnt Reck und weiß andererseits, dass Bund und Land dafür je drei ;Millionen Euro in Aussicht gestellt haben.
Der Kooperationsvertrag sichert aber nicht nur Hilfe zu, unterstreicht Dessau-Roßlaus Wirtschaftsdezernent einen weiteren Aspekt: Mit dem Kooperationsvertrag zwischen der Stadt und der Stiftung Dome und Schlösser soll die gemeinsame Präsentation der „Kunstsammlungen Sachsen Anhalt“ in der nationalen und internationalen Öffentlichkeit optimiert werden.
Zur Stiftung Dome und Schlösser gehören wertvolle Sammlungen
Zur Stiftung gehören Sachsen-Anhalts wertvolle Sammlungen u.a. die des Kunstmuseums Moritzburg Halle mit Meisterwerken u. a. von Gustav Klimt, Emil Nolde, Franz Marc oder Max Beckmann. Auch die Feininger-Galerie Quedlinburg ist ein Leuchtturm der Stiftung, wie die Alten Meister der Anhaltischen Gemäldegalerie, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bedeutsam sind.
„Durch die Sammlungen können wir unsere Städte gut positionieren und das Land bekannter machen“, sieht Robert Reck Synergien für alle Ausstellungen und Städte. (mz)