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Schifferball Roßlau Schifferball Roßlau: Seemann & Nixe luden zum Ball in der Elbe-Rossel-Halle

Von Fabienne Fischer 13.01.2013, 19:57

dessau-rosslau/MZ. - Wenn die Schiffer nach langer Reise den heimatlichen Hafen ansteuerten, dann freuten sie sich nicht nur auf ihre Familien, sondern es war immer ein Grund, zusammenzukommen und Feste zu feiern. Die Zeit der vielen Schiffer in Roßlau ist längst vergangen, das Feiern aber lässt man sich nicht nehmen. So gehört es inzwischen zum guten Ton, das neue Jahr gebührend einzuläuten. Was bietet da einen besseren Anlass als der alljährliche Schifferball in der "Elbe-Rossel-Halle"?

Der Einladung folgen nicht nur die ihrer Schifferstadt verbundenen Einwohner, auch befreundete Vereine waren angereist, um das Tanzbein zu schwingen. Beging man zwar erst im vergangenen Jahr das 165-jährige Bestehen des Vereins, so war man in diesem Jahr dem Feiern nicht weniger angetan. Der Saal war nahezu restlos ausverkauft, und niemand ließ sich zu der Musik von der Partyband "Krippentaler" aus der sächsischen Schweiz lange bitten.

Der bisherige Vereinsvorsitzende Hans-Georg Strauß hat aus beruflichen Gründen sein Amt abgegeben: Und der Vorstand des Roßlauer Schiffervereins wählte vorigen Mittwoch Gunter Wolf einstimmig zum neuen Vorsitzenden.

Und es gab weitere Neuigkeiten zu verkünden. Tief verbunden mit der Schifferstadt sind nicht nur Einwohner, Gäste und Schiffer selbst, auch die Familie Sachsenberg, aus deren Reihen einst die Sachsenbergwerke hervorgingen, fühlt sich noch heute sehr verbunden mit ihrer alten Heimat Roßlau. Es zieht sie immer wieder in das kleine Städtchen an der Elbe. Gründe, die für eine Umsiedlung der bekannten "Sachsenberg Stiftung", die hauptsächlich die Sanierung von Kulturdenkmälern unterstützt, sprechen. Johann-Christian Kottmeier, Vorstandsmitglied der Sachsenbergstiftung war der Einladung nach Roßlau gefolgt und gemeinsam mit seiner Frau aus Hamburg angereist. "Uns verbindet viel mit Roßlau. Lebte doch hier einst meine Familie mütterlicherseits. Außerdem liegt Hamburg ja auch an der Elbe. Also alles was hier in die Elbe kommt, kommt bei uns da oben wieder raus", so Kottmeier schmunzelnd. Zu den Gründen, warum der Sitz des Vereins "Sachsenberg Stiftung e.V" von Bad Nauheim nach Roßlau verlegt wird, konnte er nur immer wieder auf die lange Tradition und Verbundenheit der Sachsenbergs mit Roßlau verweisen. Er selbst sieht den Ursprung der Stiftung hier in Roßlau. Hier hatte einst Johann Gottlieb Sachsenberg sein Handwerk gegründet und seine Söhne wiederum an seinem Todestag die Sachsenbergwerke ins Leben gerufen. Pläne für die Zeit nach dem "Umzug" der Stiftung sind bereits gemacht. So soll die Sachsenbergfahne wieder hergestellt werden. "Oberbürgermeister Klemens Koschig sagte mir, dass sie sehr zerschlissen ist, aber dennoch oft zu Anlässen ihren Einsatz findet, und so wird die Stiftung dieses Projekt als erste Aufgabe in Angriff nehmen", so Johann Kottmeier weiter. Zum Schluss verriet er, dass in den kommenden Jahren auch die Familiengruft auf dem Friedhof saniert werden soll.

Zu dem traditionellen Schifferball zu Beginn eines jeden Jahres kommen längst nicht nur eingefleischte Roßlauer, für die Liebhabern tanzbarer Musik war selbst eine Anreise aus Sachsen-Anhalts Hauptstadt nicht zu weit. "Wir sind regelmäßige Gäste des Schifferballs, weil unsere Freunde uns immer wieder einladen und uns das Publikum gefällt", verrieten Gerd und Karin Zampe. Nicht nur den Schifferball, auch den Herbstball des Roßlauer Männerchores besuchen sie regelmäßig. "Wir gehen gern Tanzen und so ein Ball bietet da den schönsten Anlass."

Bis weit nach Mitternacht wurde das Tanzbein in der "Elbe-Rossel-Halle" geschwungen und ein hoffnungsvoller Trend ließ sich erkennen: Auch die Roßlauer Jugend findet immer mehr Gefallen am Ball.