Scheune bekommt ein grünes Dach

Halle/MZ. - Besondere dabei: Es handelt sich zum Teil um ein Steildach mit einer Neigung von 45 Grad, das mittels einer neuen Technik begrünt wird.

"Bisher lag die Grenze bei 30 Grad Neigung, jetzt ist eine Begrünung bis 50 Grad kein Problem mehr", sagt Peter Bonhage von der Firma Garten und Landschaft natur-nah aus Steckby (Landkreis Anhalt-Zerbst). Die tragende Konstruktion entspricht dabei der klassischen Eindeckung mit Ziegeln. Auf den Latten werden speziell gegossene Trag-Elemente aus dem Kunststoff Polypropylen befestigt. "Die Trag-Elemente unterscheiden sich je nach Dachneigung", so Bonhage. "Sie speichern so viel Wasser, dass es zu keiner Vernässung kommt." Andererseits seien die Pflanzen aber auch bei längerer Trockenheit gut versorgt. "Zehn Wochen ohne Wasser sind kein Problem."

Auf die Trag-Elemente wird zunächst eine Substratschicht und anschließend eine voll durchwurzelte Vegetationsmatte aufgebracht. Die Pflanzen sind sehr robust und regenerationsfähig wie zum Beispiel Kakteen und Gebirgsflora. Die Pflege beschränke sich auf ein einmaliges Düngen pro Jahr und das Entfernen von Fremdpflanzen. Vorteile eines begrünten Dachs seien unter anderem die lange Lebensdauer ("60 bis 100 Jahre") sowie die klimatischen Eigenschaften: "Im Sommer kühlt es, im Winter isoliert es", so Bonhage.

Wie der Wörlitzer Bürgermeister, Horst Schröter (SPD), der MZ sagte, werde die alte Scheune künftig vor allem als Stützpunkt für die kommunale Technik dienen. Die Sanierung werde im Rahmen des Programms städtebaulicher Denkmalschutz gefördert; die Stadt finanziere einen Eigenanteil. Nach der vor einigen Jahren renovierten Wörlitz-Information entsteht mit der Scheune ein weiteres Schmuckstück in dem Gebäude-Ensemble in der Förstergasse. Nächstes Projekt ist laut dem Bürgermeister das Fachwerkhaus, das für öffentliche Nutzer wie Vereine hergerichtet werden soll.