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Sanierung in Antoinettenstraße Sanierung in Antoinettenstraße: Block in Dessau bekommt neues Gesicht

Von Danny Gitter 11.03.2016, 19:01
Großbaustelle in der Antoinettenstraße: Bei der Genralsanierung dieses Blocks müssen die Mieter viel Lärm aushalten.
Großbaustelle in der Antoinettenstraße: Bei der Genralsanierung dieses Blocks müssen die Mieter viel Lärm aushalten. Lutz Sebastian

DESSAU - Die Nachtruhe der Mieter in der Antoinettenstraße 34 - 38 ist derzeit spätestens um 6 Uhr zu Ende. Auch an Mittagsschlaf ist kaum zu denken. Denn von Sechs bis Sechs (früh bis abends) haben in der Woche Gerüst- und Betonbauer, ein Kran und verschiedene Werkzeuge das Sagen.

Am Wohnblock gegenüber dem Fürst-Leopold-Carré herrscht derzeit Hochbetrieb. Die Sanierungsarbeiten, unter anderem mit dem Anbringen der neuen Balkone, gehen in die entscheidende Phase. „Mitunter kann es ziemlich laut werden“, sagt Heidi Hempel vom Kundenservice der Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG), die das Bauprojekt für den größten städtischen Vermieter betreut.

Immer dann, wenn Teile der neuen Balkone mit den Deckenplatten der Wohnungen verbunden werden, dann merkt auch der lärmresistenteste Mieter, dass er derzeit auf einer Baustelle lebt. „Die Kooperation und das Verständnis der Bewohner des Hauses ist sehr groß“, lobt Hempel. „Weil das, was bisher nur auf dem Papier stand, endlich auch in der Realität umgesetzt und damit greifbar wird, ertragen die Mieter die Widrigkeiten, die mit den Bau- und Sanierungsmaßnahmen einhergehen“, erklärt Walter Matthias, der Pressesprecher der DWG.

Noch vor wenigen Wochen wurden die Fundamente für die neue Balkonanlage gesetzt. Mitte Februar begannen die Montagearbeiten. Noch bis voraussichtlich Mitte April werden sie andauern. „Wir liegen sehr gut in der Zeit, haben derzeit sogar zwei Wochen Vorsprung gegenüber den üblichen Planungen“, erzählt Uwe Podlech, der Geschäftsführer der BFS GmbH und Co.KG, der ausführenden Montagefirma aus Hohendodeleben bei Magdeburg. Denn von starkem Frost, Glatteis, Dauerregen und Sturmtiefs sind seine sieben Mitarbeiter auf der Baustelle vor dem Block bisher verschont geblieben. Alles geht Hand in Hand.

Der Kran bugsiert die bis zu fünf Tonnen schweren Betonteile an die gewünschte Stelle. Dann werden sie von Arbeitern mit den Deckenplatten der Wohnungen aufwändig verankert. Mit jeder Etage, an der Balkone angebracht werden, wächst auch das Gerüst. Knapp die Hälfte der zehn Obergeschosse ist derzeit eingerüstet. „Pro Woche montieren wir rund eineinhalb Etagen“, sagt Podlech. Am Ende werden 480 Fertigteile aus Beton bis zum obersten Stockwerk verbaut sein. Auch Betonsäulen, die das Gesamtkonstrukt später mit stützen, gehören dazu. Regelmäßig kommt Nachschub aus einem Dessauer Betonwerk auf der Baustelle in der Antoinettenstraße an.

„Die Teile sind passgenau. Das ist für uns Routine“, sagt Podlech ganz entspannt. Schwungvolle, aber dennoch dezent gezogene Linien der Balkone sollen dem Block zukünftig mehr Dynamik geben. Ein Projekt mit noch mehr Schwung haben Podlech und seine Mannen schon in der Magdeburger Regierungsstraße gemeistert. Stark geschwungene Balkone prägen dort das Bild eines sanierten Plattenbaus.

Wenn die Balkonmonteure im April ihre Arbeit beendet haben, müssen die Mieter trotzdem noch ein wenig Geduld mitbringen. Die Vorderfassade muss noch gedämmt, Trennwände und Brüstungen eingezogen werden. „Bis zum Spätherbst sollten alle Arbeiten an den Balkonen abgeschlossen sein“, blickt Hempel von der DWG schon mal voraus. Dann endet nach fast zwei Jahren endlich auch die balkonlose Zeit für die Mieter. Im letzten Quartal 2014 waren die alten Balkone abgetragen worden. (mz)

Im Umfeld des Blockes stapeln sich die benötigten Betonteile.
Im Umfeld des Blockes stapeln sich die benötigten Betonteile.