Sandsackfest am Samstag Sandsackfest in Dessau: Neuer Deichgraf gesucht

Dessau - Von Hochwasser keine Spur: Gerade mal 88 Zentimeter misst die Elbe am Mittwoch bei Dessau, was weit unterm Durchschnitt von 2,25 Meter liegt.
Und doch wird Hochwasser am Sonnabend eine große Rolle spielen in Ziebigk, wenn es heißt: „Wir treffen uns am Spieß“. Zum 15. Mal wird auf der Pferdekoppel am Obelisken am Mühlweg das Sandsackfest gefeiert.
Ab 18 Uhr wird erinnert an den August 2002, als der Elbepegel bis auf bedrohliche 6,25 Meter angestiegen war - aber mit vereinten Kräften hier die Katastrophe verhindert werden konnte.
Kampf gegen die Elbefluten
„Ein gruselig-wohliges Gefühl herrschte damals“, erinnert sich Christiane Nöthen an die Tage und Wochen, als Leute aus Ziebigk und Siedlung - Alteingesessene und Zugezogene - gemeinsam mit Sandsäcken geholfen haben, den Elbefluten zu trotzen. „Das war ein schönes Gefühl. Und das wollten wir erhalten.“
Am 17. Juno 2003, weiß Ralph Porsche noch ganz genau, trafen sich die Initiatoren des Sandsackfestes zum allerersten Mal im Kieferneck.
Damals waren alle Parteien, die Kirchengemeinden und andere vertreten. „Übrig geblieben“, lacht Thomas Walther, „ist heute die große Koalition.“
Fest soll an das Hochwasser erinnern
Mitglieder von CDU und SPD in Ziebigk/Siedlung sowie die Interessengemeinschaft Hochwasserschutz Elbe/Mulde ziehen an einem Strang, das Fest zu organisieren, Spender zu werben.
Erstmals gibt es einem Zuschuss vom Stadtteilbeirat Ziebigk und Siedlung. Dennoch: zusammen ist der benötigte Betrag noch nicht.
Mittlerweile Tradition in Dessau
Das erste Fest 2003 fand noch im August statt, seit ein paar Jahren aber hat sich der erste Samstag in den Sommerferien etabliert. Mittlerweile sei das zu einer schönen Tradition im Bereich von Ziebigk und Siedlung geworden, zu der auch gerne jeder Interessent willkommen ist.
Erinnert wird nicht nur an 2002, sondern auch an 2013, als die nächste „Jahrhundertflut“ angerollt kam. „In den 15 Jahren ist im technischen Hochwasserschutz viel gemacht worden“, sagt Porsche, dass sowohl dem Land, als auch der Stadt und dessen Hochwasserausschuss oder dem Verein von Christiane Nöthen ein großes Dankeschön gebührt.
Hochwasserschutz ist ein wichtiges Thema
Doch wenn beispielsweise am Kornhaus der Beton am Deich an einigen Stellen bröckelt, wenn durch Wühlmäuse oder Wildschweine Deiche immer wieder beschädigt werden, dann sei es notwendig, den Finger weiter in die Wunde zu legen.
Deshalb auch wird am Sonnabend auf der Bühne über den Hochwasserschutz gesprochen - mit Vertretern der Berufsfeuerwehr und dem technischen Hilfswerk (THW).
Wer wird Deichgraf?
Auch ein Quiz wird es geben, bei dem hoffentlich viele mitmachen, wie Nöthen sagt, denn der diesjährige Deichgraf wird gesucht.
Dazu wollen am Abend „Prussy and the Dolls“, eine Schülerband des Liboriusgymnasiums, die Puppen tanzen lassen und gibt es Blues von der Florian Lohoff Band aus Berlin auf die Ohren. Auch für Speis und Trank wird gesorgt.
Außerdem ist der Schwabeverein wieder mit dabei und lässt die Besucher in die Sonne und die Sterne gucken.
„Nun hoffen wir auf schönes Wetter“, sagt Porsche und schaut auf die Vorhersagen: Im vorigen war zeitiger Schluss - weil vor Unwetter gewarnt wurde. (mz)