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Rudervereinigung Dessau Rudervereinigung Dessau: "Wir wollen wieder rudern"

Von thomas schaarschmidt 13.06.2013, 06:27
Wieder aus den Fluten aufgetaucht: Das Dessauer Bootshaus.
Wieder aus den Fluten aufgetaucht: Das Dessauer Bootshaus. lutz sebastian Lizenz

dessau/MZ - Nein, Pessimismus klingt anders. „Wir werden jetzt alle die Ärmel hochkrempeln“, sagt Rainer Surke, „denn eins steht fest: wir wollen wieder rudern.“

Dass die Rudervereinigung Dessau und ihr Vorsitzender Surke immer dann zusammenzucken, wenn Hochwasser an der Dessauer Mulde vorhergesagt wird, liegt in der Natur der Sache. Oder besser ausgedrückt an der Lage des Bootshauses des Vereins. Wer immer in den vergangenen Tagen einen Blick von der Muldebrücke warf, dem konnte das überflutete Heim der Rudervereinigung nicht entgehen. Schon am Wochenende durfte Surke - mit Genehmigung des Katastrophenstabes - einen ersten kurzen Blick aus der Nähe darauf werfen, was das Rekordhochwasser des Flusses diesmal für Schäden hinterlassen hat. „Es ist jetzt schwer, den direkten Vergleich zum Jahr 2002 zu ziehen“, sagt Surke, „aber alles in allem rechnen wir mit Schäden im höheren fünfstelligen Bereich.“

Nicht betroffen ist zum Glück der Bootspark, den die Mitglieder komplett retten konnten. Betroffen ist diesmal dafür vor allem die Bausubstanz und Material, für das keine Zeit mehr zur Sicherung blieb. „Das betrifft den Ruderkastenbereich, den Garagenkomplex und natürlich Haupthaus und große Bootshalle“, fasst Surke zusammen.

Durchfeuchtetes Mauerwerk sei das eine Problem, der vom Wasser hereingetragene Schlamm das andere. „Wir benötigen jetzt einfach jede helfende Hand um so schnell wie möglich die Beseitigung der Schäden anzugehen“, so Surke, der deshalb am Mittwoch im sozialen Netzwerk „Facebook“ einen Aufruf an seine Vereinsmitglieder startete.

„Der Kraftraum ist komplett auszuräumen, der Fußbodenbelag muss herausgerissen werden, der Beckenraum ist völlig verschlammt. Auch Ruderwerkstatt und Garagenkomplex erfordern umfangreiche Aufräumleistungen. In den Bootshallen sind Wände und Fußböden verdreckt.“ Obwohl bereits am Mittwoch - nachdem der Zugang zum Haus endgültig auch offiziell genehmigt wurde - die ersten Arbeiten begannen, soll der offizielle Startschuss Donnerstag um 14 Uhr fallen. „Alle Vereinsmitglieder und Freunde sind aufgerufen, mit anzupacken“, sagt Surke, der auch um finanzielle Hilfe für den Verein (siehe „Spenden“) bittet. „Unsere Bereitschaft ist groß, alles wieder in Ordnung zu bringen.“

Das Ziel ist klar: Es sollen bald wieder Boote ins Wasser gelassen werden können. Ab gut 4 Meter Wasserstand der Mulde ginge das. Die Ruderer werden dafür allerdings Augenmaß benötigen: Die Flut hat ihren Pegelmesser einfach mitgerissen.